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SCHWEINFURT
Ein Ort für Eltern, die Hilfe brauchen
Familienstützpunkt: Mit dabei waren (v.l) Kita-Leiterin Dorett Lehm, Christoph Höger (Dr. Georg-Schäfer-Jugendstiftung), Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching, Sozialreferent Jürgen Montag, Karola Rumpel (Jugendamt), Anastasia Georgousidou, Fritz Ritzmann (Schäferstiftung), zwei Erzieherinnen, AWO-Vorsitzender Ralf Sander und OB Sebastian Remelé.
| Familienstützpunkt: Mit dabei waren (v.l) Kita-Leiterin Dorett Lehm, Christoph Höger (Dr. Georg-Schäfer-Jugendstiftung), Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching, Sozialreferent Jürgen Montag, Karola Rumpel ...
Katharina Winterhalter
Katharina Winterhalter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:30 Uhr

Ralf Sander sagte es deutlicher, als es ein Vertreter der Stadt es vermutlich öffentlich formulieren würde. In einem Stadtteil wie dem Bergl sei es nicht immer einfach, ein ordentliches Familienleben zu führen, betonte der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt bei der Eröffnung des ersten Familienstützpunktes in der AWO-Kita am Bergl.

2011 hatte der Stadtrat beschlossen, mehrere Stützpunkte in Kooperation mit anerkannten Trägern der Jugendhilfe einzurichten, vor allem in den Stadtteilen, in denen die Familien besondere Unterstützung brauchen. Insgesamt fünf wird es geben. Der Stützpunkt im KiZ (Kinder im Zentrum) am Deutschhof geht demnächst an den Start, der Stützpunkt im Haus der Familie im Zeughaus wird derzeit konzipiert. In Oberndorf ist die Stadt mit der Kita St. Josef im Gespräch. „Im Musikerviertel ist noch alles offen“, sagte Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching am Rande der Eröffnung am Bergl.

Eigentlich waren die AWO-Leute am Anfang skeptisch, sagten Ralf Sander und Dorett Lehm, die Leiterin der Kindertagesstätte. Nach einer Besichtigungstour in Oberfranken wurden die Zweifel erst einmal nicht kleiner, denn dort funktionieren die Familienstützpunkte im ländlichen Raum besser als in der Stadt. Bei den Gesprächen mit dem Jugendamt wurde Dorett Lehm und ihrem Team aber klar, wie viel sie bereits für Eltern anbieten und wie stark sie sie unterstützen. Also entschloss man sich zur Einrichtung dieser Anlaufstelle und entwickelte ein Konzept.

Der Familienstützpunkt versteht sich als Bildungs- und Begegnungsort für Menschen aller sozialen Schichten, Religionen und Kulturen. Ziel ist die Unterstützung und Beratung von Eltern in Erziehungsfragen und darüber hin aus die Förderung von Toleranz und einem guten Miteinander im Stadtteil. Ein sehr großes Ziel, das scheint allen Beteiligten klar zu sein.

Konkret bieten Anastasia Georgousidou und Dorett Lehm am Bergl regelmäßige Vorträge – zum Beispiel über Schreibabys oder kindliche Entwicklung – und zwei feste Treffen pro Woche an: jeden Donnerstag von 9.30 bis 11 Uhr findet ein Internationales Plauderfrühstück statt. „Austauschen, Zeit haben, zuhören, plaudern“, heißt es im Flyer. Jeden Dienstag von 14.30 bis 16 Uhr ist „Mama-Papa-Kind-Zeit“ in der Kita in der Hermann-Barthel-Straße. Das ist ein Angebot für Eltern mit Kindern bis drei Jahre und werdende Eltern zum Spielen, Singen und Reden. Auch die Kleinen können hier erste soziale Kontakte knüpfen.

Ein größerer Raum in der Kita ist bereits umgebaut, ein weiterer soll folgen. „Dabei wird auch der vorgeschriebene Fluchtweg realisiert“, sagte Ralf Sander. Er dankte vor allem der Dr. Georg-Schäfer-Jugendstiftung, die 3500 Euro gespendet hat. Das Geld wurde für die Einrichtung des Stützpunktes und den Kauf eines Wägelchens verwendet, in dem die Krippenkinder ausgefahren werden. Die Kleinsten bedankten sich mit einem Lied und einem Bild bei Fritz Ritzmann, dem Vorsitzenden der Stiftung und Christoph Höger, dem Geschäftsführer.

Die Stadt hat das Projekt Familienstützpunkt mitangestoßen und finanziert. „Staat, Kommunen und freie Träger sollen und wollen Eltern unterstützen, aber die Erziehung der Kinder bleibt die Pflicht der Eltern“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé und sprach sogar von einer „Hol-Schuld“ der Eltern. Sie müssten die Angebote der Familienstützpunkte nun auch annehmen.

Familienstützpunkt am Bergl: In den Schulferien finden keine Treffen statt. Sprechstunden gibt es nach Vereinbarung. Alle Termine werden per Flyer und Plakate im Stadtteil angekündigt.

Ein Willkommensgruß: Die Kinder von der AWO-Kita begrüßten die Gäste mit einem Lied.
Foto: Vladimir Budin | Ein Willkommensgruß: Die Kinder von der AWO-Kita begrüßten die Gäste mit einem Lied.
 
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