
Der einzige erhaltene historische Prachtbau der Dreiflüssestadt Gemünden ist das Huttenschloss. Etliche Schlösser in der näheren und weiteren Umgebung sind nach dem hessischen Adelsgeschlecht von Hutten benannt. Ausgerechnet der spätbarocke repräsentative Bau in Gemünden mit den markanten Rustika-Ecktürmen war nie Sitz eines Adeligen und ist somit kein Schloss im eigentlichen Sinn.
Das durchaus herrschaftliche dreigeschossige Anwesen schuf sich Adolf Christian Stern,
Sein Wappen hängt über dem Eingangsportal. Das Gebäude mit einem Garten und großem Hof war von einer Mauer eingefasst, deren Tor das Wappen des Fürstbischofs Georg Karl von Fechenbach trug. Ab 1786 diente das Huttenschloss als Amtskellerei des Hofstifts Würzburg, nach der Säkularisation als Rentamt (Finanzamt) des Königreichs Bayern. 1930 kaufte es die Stadt Gemünden, und zur Zeit des Nationalsozialismus zog ein Stützpunkt des Reichsarbeitsdienstes ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Stadt das Gebäude als Mietshaus und später für Sozialwohnungen.
Dabei war die Dreiflüssestadt, einst einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte Deutschlands, für das Thema hervorragend geeignet. Bereits im Mittelalter war Gemünden Ausgangspunkt der Höhenwege über den Spessart (Birkenhainer Landstraße). Die Verkehrsadern Fluss, Straße und Schiene bündeln sich hier. Fünf Eisenbahnlinien laufen zusammen. Heute führen Autobahnen und Schnellbahnlinien den Hauptverkehr allerdings vorbei.
Der Niedergang des Verkehrsmuseums begann quasi mit der Eröffnung am 1. Juli 1988. Bald zeigte sich, dass sogar die Mittel für
Zurzeit feilt die Stadt an einem Nutzungskonzept für das Huttenschloss. Der Film-, Photo-, Ton-Museumsverein, der 2005 einzog und unter anderem sogar einen kleinen Kinosaal eingerichtet hat, soll mehr Platz bekommen. Daneben soll eine Art Heimatmuseum entstehen. Weitere Räume belegt der Verein Naturpark Spessart mit seinem Informationszentrum. Erhalten bleiben soll das Trauzimmer des Standesamts. Ungeklärt ist die künftige Nutzung des Schlosshofs, auf dem noch einige rostige Teile des Verkehrsmuseums lagern. Er eignet sich für Festveranstaltungen wie den Abschluss des alljährlichen Saalemusicums.
Öffnungszeiten Das Film-Photo-Ton-Museum im Huttenschloss mit Museums-Café hat ganzjährig samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Kontakt: Tel. (0 93 51) 32 37, www.film-photo-ton.de Die Dokumentationsstelle Naturpark Spessart ist vom 1. Mai bis 31. Oktober samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Führungen nur nach Vereinbarung unter Tel. (0 93 53) 79 33 66.