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Handball: 3. Liga Männer Ost
Ein Leichtgewicht sorgt für Furore
Schnell, wendig, talentiert: Rimpars Nachwuchsspieler Fabian Heinrich.
Foto: Uwe Beck | Schnell, wendig, talentiert: Rimpars Nachwuchsspieler Fabian Heinrich.
Von unserem Redaktionsmitglied Hans-Peter Breunig
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:47 Uhr

Handball

Dritte Liga Ost Männer
DJK Rimpar Wölfe – LHC Cottbus
(Samstag, 20 Uhr, Schulturnhalle)

Als Fabian Heinrich vor knapp einer Woche in der Bad Neustädter Bürgermeister-Goebels-Halle bei einem recht rabiaten Zweikampf förmlich in der Luft hing und von seinem körperlich weit überlegenen Derby-Gegenspieler Gary Hines, der kräftig zugepackt hatte, einfach nicht runtergelassen wurde, hatte der Rimparer mal wieder den Gedanken: „Ich muss körperlich noch zulegen.“

Fabian Heinrich, Rechtsaußen in gleich drei Rimparer Mannschaften, ist mit seinen 70 Kilos auf den 178 Zentimetern verteilt ein Leichtgewicht. Aber nicht nur sein Trainer Jens Bürkle beruhigt: Der 18-jährige Rechtsaußen des Handball-Drittliga-Spitzenreiters DJK Rimpar wird keinesfalls als zu leicht befunden. Im Gegenteil: „Was der Junge, der ja noch A-Jugend spielen kann, in der Dritten Liga zeigt, hat schon Klasse“, freut sich Coach Bürkle, der aus der Not eine Tugend gemacht hat. Mit Julian Sauer verletzte sich vor sechs Wochen der etatmäßige Rechtsaußen, zu ihm gesellte sich noch Jan Winkler, wie Heinrich und Sauer Linkshänder. Und da musste/durfte der Jüngste aus der Handball-Familie Heinrich jeweils von Beginn ran – und fast durchspielen. „Klar war ich nervös, als ich mein erstes Heimspiel in der Startsieben hatte. Aber die Aufregung verflog schnell. Bei den ersten Tempogegenstößen dachte ich noch 'Hoffentlich krieg ich den Ball rein'. Aber dann war ich so schnell mitten drin in der Partie, dass jegliche Aufregung verschwand.“

Zumal die Unterstützung seiner Mitspieler mächtig half: „Das ist hier schon außerordentlich. Da kommen die Stammspieler vor der Partie und sprechen alle mit mir. 'Du packst das', heißt es da. So was gibt Selbstvertrauen.“ Das hat der Student im ersten Semester (e-commerce) aber ohnehin: „Schon vor der Saison hat Trainer Jens Bürkle mit uns jungen Spielern gesprochen und uns gesagt, wir würden Spielzeiten in der Ersten erhalten. Und nachdem wir (gemeint sind die A-Jugendspieler Dominik Schömig, Nicolas Gräsl, Matthias Keidel und Rico Wilde, Anm. d. Red.) ohnehin häufig mit der ersten Mannschaft trainieren, wissen wir uns schon einzuschätzen.“

Für Fabian Heinrich ist das sowieso kein Problem: Vom Vater Erich – beinahe selbstverständlich ein ehemaliger Rimparer Handballer – hat er die sportlichen Gene geerbt, seine älteren Brüder Christoph und Felix haben ihn geprägt: „Christoph war mein Trainer in der Auswahl, mit Felix spiele ich derzeit in der zweiten Mannschaft. Von der Familie habe ich natürlich jede Menge gelernt.“

Mit drei Jahren schon hatte Fabian Heinrich das Rimparer Trikot an, spielte natürlich auch Fußball, war aber ansonsten bester Besucher der Halle auf dem Berg oben in Rimpar. Dort ist er nach wie vor beinahe täglicher Gast: „Ich trainiere eigentlich fünfmal in der Woche und spiele samstags und sonntags.“

Zeit für etwas anderes? „Klar, meine Freundin Marie-Lena.“ Selbstverständlich ist sie Handballerin. „Und sonst gehe ich gerne mit meinen Freunden feiern.“ Es erübrigt sich zu fragen, wo sein Freundeskreis ist. Alles Rimparer Handballer.

Und weil sich alles um den Lieblingssport des 18-Jährigen dreht, will er weiter investieren: „Ich habe jetzt zwei persönliche Ziele für die nächste Zeit: Ich will mich weiterentwickeln und körperlich zulegen. Ich werde in der nächsten Zeit noch ins Fitness-Studio gehen“. Schon allein deshalb, damit ein Gary Hines vom HC Bad Neustadt ihn nie wieder so auf den Arm nehmen kann.

Für das Wochenende gegen Cottbus („Ich tippe, dass wir mit fünf Toren Differenz gewinnen“) wird sich Fabian Heinrich möglicherweise nach sechs Spielen von Beginn an wieder hinten anstellen müssen: Vermutlich wird Julian Sauer ins Aufgebot zurückkehren. Kein Problem: „Julian hat mir unglaublich viel geholfen. Er hat mir sogar vor dem Spiel gegen Bad Neustadt noch vorher zwei SMS geschickt. 'Du kannst das', 'Du packst das'. Hier bei Rimpar hilft halt jeder dem anderen. Da gibt es keinen Neid. Ich denke, deshalb sind wir auch so erfolgreich. Ich bin schon froh, einfach dazuzugehören.“

Fakten zum Rimparer Spiel

Rimpars Samstagskonkurrent Cottbus rangiert nach 16 Spielen mit 6:26 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das Hinspiel in Cottbus gewannen die Rimparer Wölfe mit 35:25. Doch Achtung: Einen der beiden Saisonsiege (plus zwei Remis) feierte der Ost-Klub immerhin gegen Titelaspirant Coburg (20:18). Zuletzt war ein Aufwärtstrend des Lausitzer Handball-Clubs festzustellen.

 
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