Ganz im Zeichen des Motorsports steht am Samstag und Sonntag die beschauliche Gemeinde Eichenbühl im Landkreis Miltenberg: Die Karawane der Deutschen Automobil-Bergrennmeisterschaft gastiert dort zum bereits 45. Bergrennen von Unterfranken, das der German American Motorsportclub (GAMSC) Würzburg durchführt.
Heuer stehen die unterfränkischen Fahrer mehr denn je im Mittelpunkt, führen sie doch teilweise die ausgeschriebenen Prädikate an. Nach seinem Umzug nach Eichenbühl ist Norbert Brenner jetzt ein echter Lokalmatador und gilt in seinem Opel Astra als Favorit auf den Tagessieg. Doch muss er sich warm anziehen, denn Klaus Hoffmann fährt im nächsten Ex-DTM-Boliden heuer die „Saison seines Lebens“. Der Mann vom AMC Kitzingen schob sich beim Hauensteinrennen in der Rhön an die Spitze der Tourenwagen-DM (wir berichteten) und hat es selbst in der Hand, beim vorletzten DM-Rennen die Weichen zu seinem ersten DM-Titel zu stellen. Abzüglich eines Streichresultats führt Hoffmann mit 216 Punkten vor dem Österreicher Herbert Stolz (202) und Brenner (194,5). Das Trio macht den Tourenwagen-Titel unter sich aus und wenn Klaus Hoffmann so furios fährt wie zuletzt, hat er allerbeste Karten auf den Titel. Dagegen ist dieses Jahr für dessen Klubkollegen Norbert Handa ein verlorenes Jahr, da er seinen neuen Lancia Delta Integrale HF immer noch nicht einsetzen kann. Mit zwei ausgelassenen Rennen rangiert Handa nur auf Rang fünf. Der AMC Kitzingen ist gleich mit einem Quartett vertreten, wenn am Samstag von 8 bis 18 Uhr die Trainingsläufe und am Sonntag von 8.30 bis 18 Uhr die Rennläufe über die Bühne gehen. Jürgen Schuster startet als einziger Fahrer mit einem Wankelmotor in seinem Mazda RX7 und Norman Struckmann will in seinem Ford Escort Cosworth erneut einen Pokal in seiner Klasse der Gruppe H gewinnen.
Dagegen katapultierte sich Sebastian Schmitt aus Stangenroth bis auf DM-Rang vier und steht vor dem größten Erfolg seiner Laufbahn. Der 27-jährige Kadett-Pilot triumphierte zuletzt im schweizerischen Oberhallau und steht aktuell an der Spitze des Deutschen Tourenwagen-Bergpokals und des KW-Bergcups. „Die Atev-Teile haben mich enorm weiter gebracht“, konstatiert der Sanitär- und Heizungsmeister und fährt auch in Eichenbühl voll auf Klassen- und Gruppensieg. Derweil läuft es für den noch amtierenden Bergpokalsieger Dieter Rottenberger heuer weniger erfreulich. Nach einer Frischzellenkur im vergangenen Winter läuft der BMW 318 des Burkardrothers nicht wie erhofft. Rottenberger konnte sein Vorjahresniveau nicht halten, klagt über einen „unerklärlichen Leistungsverlust“ und nach mehreren Unfällen ist er in sämtlichen Prädikaten derzeit kein Sieg-Kandidat.
Unter den rund 190 Startern gilt der Schweinfurter Uwe Lang in seinem modifizierten Osella PA 20S als Vorjahressieger und noch amtierender deutscher Bergmeister als heißester Kandidat für den Gesamtsieg in Eichenbühl. Er siegte bei seinem Comeback vor Wochen beim Hauensteinrennen und auch in Eichenbühl dürfte der 48-Jährige nicht zu schlagen sein.
Weitere Informationen über die Veranstaltung sind auf der Internetseite www.bergrennen-unterfranken.de zu finden.