Wo es um die Pressefreiheit schlecht bestellt ist
Dass es um die Pressefreiheit auch in Europa teilweise sehr schlecht bestellt ist, zeigen folgende Beispiele: Malta: Die Mittelmeerinsel ist seit dem Attentat auf Daphne Caruana Galizia zum Symbol für die Bedrohung der Pressefreiheit innerhalb der Europäischen Union geworden. Im Oktober 2017 wurde die kritische Journalistin in ihrem Auto in die Luft gesprengt – auch eineinhalb Jahre später ist der Mord noch nicht aufgeklärt. In der Rangliste der Pressefreiheit liegt Malta mittlerweile auf Platz 77. Slowakei: Der Mord am Investigativjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten am 21. Februar 2018 ist bis heute der größte Schock nicht nur für die slowakische Medienszene geblieben. Das Verbrechen hat die gesamte Politik und Gesellschaft des Landes erschüttert. Die posthum veröffentlichte letzte Reportage Kuciaks über mutmaßliche Verbindungen italienischer Mafia-Clans zu Regierungsmitarbeitern löste Demonstrationen Zehntausender gegen Korruption aus. Die Slowakei liegt in der Rangliste auf Platz 35. Russland: Die wenigen unabhängigen Medien beklagen seit Jahren, dass der Druck vor allem auf investigative Journalisten weiter zunehme. Inhaftierungen, Überfälle mit schweren Körperverletzungen, Gerichtsprozesse und schlimmstenfalls auch Mordanschläge – die Gefahren für kritische Reporter sind groß. Reporter ohne Grenzen stuft Russland auf Rang 149 von 180 ein. (dpa)