Aus der Ferne sieht die neue Mensateria auf dem Campus Nord so aus, als könne sie schon morgen in Betrieb gehen. Auch mit anderen Bauprojekten am Hubland seien Universität und Staatliches Bauamt weiter vorangekommen, berichtet die Uni-Pressestelle.
Direkt neben der neuen Campusbrücke wird seit Juni 2013 an der Mensateria gebaut. Diese „kleine Mensa“ mit Baukosten von elf Millionen Euro übernimmt künftig zwei wichtige Funktionen: Zum einen wird sie die Studierenden und Beschäftigten auf dem Campus Nord mit Pommes, Gemüse und Nudeln versorgen. Zum anderen bereiten ihre Köche das Essen für den gesamten Hubland-Campus zu, wenn dort die große Mensa saniert wird.
Voraussichtlich zum Sommersemester 2015 werde die Mensateria ihre Türen öffnen, schreibt die Pressestelle der Universität. Schon jetzt ist zu sehen, dass es dort gemütlich werden dürfte: Für einen hellen und freundlichen Speisesaal sorgen große Fenster und Lichtkuppeln im Dach. Zur Südseite hin können die Gäste künftig auf einer Terrasse im Freien sitzen. Im ersten Stock gibt es einen großen Balkon, der auch über eine Außentreppe erreichbar ist.
An die 1600 Essen sollen laut Universität in der Mensateria jeden Tag zubereitet werden – und bis zu 3500, wenn während der Sanierung der großen Mensa das gesamte Hubland mit Essen zu versorgen ist. Sobald die große Mensa ihre Pforten schließt, wird auf der Wiese zwischen Informatik und Biozentrum zusätzlich ein beheizbares Verpflegungszelt aufgestellt und von der Mensateria mit Essen beliefert. Das Zelt soll vor allem sicherstellen, dass alle Essensgäste zu den Stoßzeiten am Mittag einen Platz bekommen.
Für die Sanierung der rund 30 Jahre alten großen Mensa sind 43 Millionen Euro veranschlagt. Mit dieser Baumaßnahme wird frühestens dann begonnen, wenn die Mensateria voll einsatzbereit ist. Beide Baumaßnahmen werden vom Freistaat Bayern finanziert.
Fortschritte habe auch das Zentrum für Nanosystemchemie gemacht, seit im vergangenen Juli der symbolische erste Spatenstich für den Neubau gesetzt wurde. In diesem Gebäude, das südlich vom Chemiezentrum auf dem Hubland-Campus entsteht, sollen voraussichtlich ab Mitte 2016 neuartige Solartechnologien erforscht werden.
Das Zentrum für Nanosystemchemie gehört zum Forschungsnetzwerk „Solar Technologies Go Hybrid“, das vom Freistaat gefördert wird. Fünf bayerische Universitäten sind daran beteiligt. Ziel des Netzwerks: In gut ausgestatteten Laboratorien sollen innovative Konzepte zur Umwandlung von Sonnenenergie in Strom und nicht-fossile Energieträger entwickelt werden.
Initiiert wurde das Würzburger Zentrum von Chemieprofessor Frank Würthner. Sein Team arbeitet unter anderem daran, organische Moleküle auf kleinstem Raum zu größeren Verbänden zu arrangieren, die Sonnenlicht absorbieren und zu Elektroden transportieren, wo es schließlich in elektrischen Strom umgewandelt wird. Auch die Entwicklung künstlicher Chloroplasten, die ähnlich wie in Pflanzenzellen Lichtenergie zur Erzeugung von Brennstoffen nutzen, ist ein Ziel der Forschungsarbeit.
Der zweigeschossige Bau ist für rund 50 Mitarbeiter ausgelegt. Er bekommt eine energieeffiziente Fassade in Grün und Grautönen; dazu ein begrüntes Flachdach mit Photovoltaik-Elementen. Die Baukosten betragen 8,75 Millionen Euro.
Neubau für Anorganische Chemie
Eines der ältesten Gebäude auf dem Hubland-Campus, das frühere Institut für Organische Chemie, gleicht derzeit einem Geisterhaus. Geforscht und gelehrt wird darin nicht mehr, stattdessen fehlen Fenster und größere Haufen von Bauschutt liegen vor dem Gebäude: Das Institut wird komplett zurückgebaut und macht dann Platz für einen Neubau, mit dem voraussichtlich im April 2015 begonnen und der circa 33 Millionen Euro kosten wird. In dieser Summe enthalten sind die Kosten für den Rückbau, die sich auf 1,7 Millionen Euro belaufen. Finanziert wird die Maßnahme vom Freistaat Bayern.
In dem Neubau wird voraussichtlich 2017 die Anorganische Chemie ihre Labore und Büros einrichten. Dieser Umzug ist Teil eines Gesamtkonzepts zur Sanierung des gesamten Chemiezentrums: Den Anfang machte das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, das 2009 einen Neubau bezog. Dann wurde die leer stehende Pharmazie saniert; 2013 zog dort das Institut für Organische Chemie ein. Und nun ist dessen verlassene Heimstatt an der Reihe: mit Rückbau und Neubau an derselben Stelle.
Und die Arbeiten gehen weiter: auch der sogenannte Chemie-Zentralbau steht zur Generalsanierung an. An ersten Konzepten dafür werde schon gearbeitet. Bei den Überlegungen geht es auch um die Frage, ob das dann verlassene bisherige Institutsgebäude der Anorganischen Chemie übergangsweise als Ausweichquartier dienen kann oder ob Abbruch- und Ersatzbaumaßnahmen notwendig werden.