Das Modeunternehmen s. Oliver mit Sitz in Rottendorf hat vor wenigen Tagen seinen Vertrag als Namensgeber der Würzburger Erstliga-Basketballer um weitere drei Jahre bis zur Saison 2014/2015 verlängert. Offizielle Angaben gibt es zwar nicht, geschätzt aber dürfte das Engagement bei bis zu einer Million Euro pro Spielzeit liegen. Vor dem Play-off-Heimspiel der Halbfinal-Serie in der Basketball-Bundesliga gegen Ulm (Donnerstag, 20.20 Uhr, Ticker auf www.mainpost.de/baskets und live bei Sport 1) spricht s. Oliver-Marketingchef Mokhtar Benbouazza im Exklusiv-Interview über die Beweggründe der vorzeitigen Fortsetzung der Partnerschaft, die Erfolgsgaranten der Baskets, und warum die Unterschiede zum FC Bayern München nicht ganz so groß sind.
Mokhtar Benbouazza: Diese Leidenschaft, die das Team aufs Feld bringt, und der Funke, der auf das fantastische Publikum überspringt. Die Baskets stehen für Emotion. Diese Attribute gepaart mit einem Management, das exzellente Arbeit macht, waren alles Argumente, um jetzt schon Ja zu einer weiteren, längerfristigen Partnerschaft zu sagen. Wir wollen das Würzburger Basketball-Konzept – dazu gehört auch die starke Nachwuchsarbeit – weiter mit unterstützen.
Benbouazza: Wir können zum einen die Region mit unserer Marke noch stärker in Verbindung bringen. Zum anderen werten wir unser Label durch diesen schnellen, sehr emotionalen und natürlich auch erfolgreichen Würzburger Basketball auf. Das liefern uns die s. Oliver Baskets. Aktuell, durch den sensationellen Coup über ALBA Berlin, wird unser Unternehmen auch medial immer mit dieser Überraschung in Verbindung gebracht – wir als Namensgeber werden in ganz Deutschland positiv wahrgenommen. Es läuft einfach toll. Und in der nächsten Saison haben wir als Marke mit den Baskets als Teilnehmer an einem europäischen Wettbewerb ein Team, das unseren Namen auch ins Ausland trägt. Das hatte s. Oliver bislang nur als Sponsor der Fußballer des FC Bayern München.
Benbouazza: Ich sehe das beileibe gar nicht so weit voneinander entfernt. Es geht um die Werte der Vereine und wofür sie stehen. Mit einer soliden Basis, einer vorzüglichen Arbeit und den tollen Fans sind die Baskets nicht weit weg. Klar, es ist der große FC Bayern, der eine ganz andere Masse anspricht und seit Jahrzehnten international erfolgreich ist. Aber rein von den Werten her und dem Stil, wie momentan hier im Würzburger Management gearbeitet wird, liegen die beiden Mannschaften nicht weit auseinander.
Benbouazza: Absolut. Ganz einfach, weil das Konzept nicht darauf basiert, jetzt in diesem Jahr das Halbfinale zu erreichen. Vielmehr haben uns die Baskets eine langfristige Konzeption präsentiert, in der es darum geht, die ganze Region für den Basketballsport wiederzubeleben. Franken war schon immer für Basketball gestanden. Ich brauche jetzt nicht explizit über Dirk Nowitzki zu reden. Es geht darum, die jungen Leute, die Kids, zum Basketball zu bringen.
Benbouazza: Emotional schon, ganz klar, dafür habe ich einfach zu gerne Basketball gespielt. Aber ich bin in erster Linie für das Unternehmen verantwortlich. Da reicht es nicht, dass ich die Würzburger Basketballer toll finde. Es muss meiner Firma auch eine Menge bringen. Das tut es auch. Definitiv.
Benbouazza: Davon träumen wir alle, klar. Von einer deutschen Meisterschaft aber, und so realistisch sind wir trotz der Euphorie alle, sind wir heute noch verdammt weit entfernt. Dafür müssen wir alle noch hart arbeiten. Dafür braucht es auch noch andere Hilfe aus der Region, die den Verein, die Mannschaft und das Management noch mehr unterstützt.
Benbouazza: Konkretes kann ich Ihnen jetzt nicht sagen, aber seien Sie sich sicher, dass wir darüber reden und uns dieses interessante Thema auch ganz genau anschauen.
Benbouazza: Zunächst einmal haben wir jetzt noch drei wundervolle Jahre vor uns. Damit ist der Anfang schon gemacht. Sich jetzt schon über eine Dauer dieser Partnerschaft zu unterhalten, wäre schlicht vermessen. Fakt ist, dass wir jetzt die nächsten drei Jahre in einem Boot sitzen. Darauf freuen wir uns, und wir glauben an die Würzburger Basketball-Erfolgsgeschichte. Denn sonst hätten wir jetzt auch nicht vorzeitig und gleich für drei Jahre zugesagt.
Benbouazza: Wenn ich das bloß wüsste. Fakt ist, dass wir eine, im positiven Sinne, echt unangenehme Mannschaft mit einem grandiosen Trainer haben. Aktuell haben die Jungs einen Lauf, sie glauben an sich und werden von den Fans getragen. Wer die Heimspiele gesehen hat, der glaubt, dass alle Spieler hernach für mehrere Tage eine Sauerstoffmaske tragen müssen, um wieder auf die Beine zu kommen. Getragen von den Fans kann ich mir noch sehr viel vorstellen. Ich fiebere, wie wohl alle Sportfans aus der Region, schon auf das Heimspiel gegen Ulm hin. Es wird nicht das letzte sein . . .
Mokhtar Benbouazza
Der 33-Jährige verantwortet seit etwas mehr als einem Jahr die Bereiche Marketing, Neue Medien und Public Relations beim Mode- und Lifestyle-Unternehmen s. Oliver. Seine Zielsetzung ist es, die Emotionalisierung des Modelabels sowie die internationale Ausrichtung von s. Oliver im Marketing voranzutreiben. Der ausgebildete Bürokommunikationskaufmann begann seine Karriere bei der Plattenfirma „3p Pelham Power Production“. Dort betreute er unter anderem Musiker wie Xavier Naidoo und Sabrina Setlur. Benbouazza spielte selbst aktiv Basketball. Der Center stand einst im Kader des Erstligisten Fraport Skyliners Frankfurt, bis vor zwei Jahren spielte er noch aushilfsweise für den MTV Kronberg in der ersten Regionalliga Südwest. Mokhtar Benbouazza