"Bissige Berliner" hatte der 59-Jährige im Vorfeld des Gastspiel bei den zuletzt strauchelnden "Albatrossen" erwartet und eindringlich vor einem "verwundeten Tiger" gewarnt. Allein seine Appelle schienen bei seinem Team, das auf den angeschlagenen US-Forward Lamonte Ulmer (Sprunggelenkprobleme) verzichten musste, auf taube Ohren gestoßen zu sein. Denn tatsächlich gingen die Gastgeber vom Sprungball höchst engagiert zu Werke und kauften den Bauermann-Schützlingen mit einer kompromisslosen Verteidigung früh den Schneid ab. Und die alte Binsenweisheit im Basketball, dass man sich über die Defensivarbeit das Selbstvertrauen für den Angriff holt, bewahrheitete sich auch dieses Mal. Demn so gut die Berliner verteidigten, so sicher trafen sie ihre Würfe.
Vier der ersten sechs Dreier saßen, auch von der Freiwurflinie erlaubten sie sich kaum einen Fehlwurf. Bereits nach gerade einmal gut drei Minuten führte die Heim-Fünf erstmals zweistellig (17:7), nach einer Viertelstunde 37:20, zur Halbzeit 52:29 - die Messe war zu diesem Zeitpunkt längst gelesen, obwohl Berlin ohne seinen etatmäßigen US-Spielmacher Peyton Siva (Adduktorenprobleme) und US-Flügelspieler Tony Gaffney (Magen-Darm-Virus) auskommen musste.
Doch wer ein Aufbäumen der Gäste in der zweiten Halbzeit erwartet hatte, wurde jäh enttäuscht. Während sich die Würzburger auch nach der Pause über weite Strecken erschreckend indisponiert präsentierten, zogen die Berliner bis auf 88:48 (35.) davon. Dass es am Ende nicht gar die höchste Niederlage der Klubgeschichte wurde (die datiert mit 54:95 aus der Play-off-Serie gegen Bamberg), lag an einem 12:0-Schlussspurt, der das Endergebnis noch halbwegs versöhnlich aussehen ließ. Bester Baskets-Korbjäger war Vincent Sanford mit 21 Punkten.
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