Die Vorfreude war nach dem 3:2-Sieg des Fußball-Regionalligisten FC Würzburger Kickers gegen Fortuna Düsseldorf in der ersten Rundes des DFB-Pokal-Wettbewerbs groß auf ein neues Fußballfest am Würzburger Dallenberg. Womöglich wird das aber gar nicht steigen können. Am gestrigen Montag habe er vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Mitteilung erhalten, dass die Kickers die Zweitrundenpartie gegen Eintracht Braunschweig am 28. oder 29. Oktober auf keinen Fall in die Nachmittagsstunden verlegen können, berichtet Kickers-Sportvorstand Benjamin Hirsch. Das bedeutet: Entweder die Kickers schaffen es, bis zum Spieltag ein Flutlicht in der flyeralarm Arena zu errichten, oder die Partie kann nicht in Würzburg steigen und muss in eine andere Stadt verlegt werden.
Markus Stenger, Abteilungsleiter Spielbetrieb beim DFB, begründet die strenge Haltung mit der zentralen Vermarktung des Wettbewerbs durch den Verband. Der Bezahlsender „sky“ bezahlt für die Übertragungsrechte und zeigt sämtliche Partien live. Alle Werbeflächen in den Stadien sind vom DFB verkauft worden. Fernsehsender und Werbepartner fordern deshalb eine Übertragung zu publikumsträchtigen Uhrzeiten. „Teil der Vermarktung ist ein festes Sendeformat, und das ist in der zweiten Runde eben nur am Abend möglich“, sagt Stenger. An beiden Spieltagen werden jeweils vier Partien um 19 Uhr und 20.30 Uhr angepfiffen. An diesen Zeiten gibt es nichts zu rütteln. Im Gegenzug gibt es schließlich stattliche Antrittsprämien für die Vereine. In der ersten Runde gab es für alle Klubs 140 000 Euro, in der zweiten Runde sind 268 000 Euro an Einnahme garantiert.
Es fehlt die Genehmigung
Geld, das die Kickers auch für den Bau eines Flutlichts verwenden wollen. „Wir gehen fest davon aus, dass wir es schaffen“, sagt Kickers-Vorstandsmitglied Hirsch zwar mit Blick auf das enge Zeitfenster, das bis zum Spiel gegen Braunschweig bleibt. Eine Genehmigung zum Bau der Anlage steht aber noch aus. „Wir sind im intensiven Kontakt mit der Stadt Würzburg“, so Hirsch, der auch einräumt, dass die Kickers beispielsweise noch ein weiteres Gutachten nachreichen müssen. Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, konnte sich auf Anfrage dieser Zeitung am Montag noch nicht detailliert zum Stand in Sachen Flutlicht äußern. Auch er bestätigte aber Gespräche mit dem Klub.
Möglicherweise könne man sich, wenn es mit dem Bau nicht klappen sollte, bei diesem Spiel auch mit einer mobilen Flutlichtanlage behelfen, sagt Hirsch. Der TSV Havelse aus Niedersachsen hatte sich so vor zwei Jahren sein Zweitrunden-Heimspiel im Pokal-Wettbewerb gesichert. Ob dies auf der beengten Fläche des vereinseigenen Würzburger Stadions möglich ist, ist freilich nicht geklärt. Ansonsten bliebe den Kickers nur der Umzug in eine andere Stadt. „Darüber haben wir uns bislang noch gar keine Gedanken gemacht“, gibt Hirsch zu. Nach der unmissverständlichen Aussage vom DFB werde man sich mit möglichen anderen Spielorten auseinandersetzen. In Unterfranken käme freilich nur das Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt in Frage, das ein Flutlicht besitzt. Dort will die Stadt als Eigentümerin noch bis Anfang Oktober neue Wellenbrecher installieren. Das Fassungsvermögen läge dann wieder bei über 10 000 Zuschauern, derzeit dürfen maximal 6200 Besucher ins Stadion.
Die Zeit für eine Entscheidung drängt. Man werde nun mit dem Verein einen Zeitplan erstellen, kündigt DFB-Mann Stenger an: „Wir können nicht bis zuletzt warten, ob das Flutlicht in Würzburg fertiggestellt wird, dafür sind zu viele Dinge im Umfeld des Spiels zu klären.“