Handball
Dritte Liga Ost
DJK Rimpar Wölfe – Dessau-Rosslauer HV
(Samstag, 20 Uhr, Dreifachsporthalle)
Rückblick. Samstag, 21. Januar, Rimpar, 20.19 Uhr: Es ist seine allererste Aktion im Trikot der Rimparer Wölfe. Sie ist alles andere als ermutigend. Patrick Schmidt hat sich gerade den geharzten Ball geschnappt und schreitet zum Siebenmeterpunkt . . . „und dann habe ich so was von miserabel geworfen. Es sah beinahe so aus, als wollte ich dem Baunataler Torwart durch den Bauch schießen.“ Der 19-jährige Neuzugang des Handball-Drittligisten grinst. „Das war aber auch eine blöde Situation. Trainer Heiko Karrer wollte mir zu einem guten Einstand verhelfen. Der Schuss ging ganz schön nach hinten los“. Jetzt, knapp zwei Wochen nach der missglückten Siebenmeter-Aktion, hat der Junioren-Nationalspieler längst wieder Fassung und Selbstbewusstsein gefunden. „Ach, so was passiert mal. Schon die Woche darauf in Duderstadt lief's doch schon ganz ordentlich. Ich hab da zwei wichtige Tore gemacht. Ich denke, dass ich mich jetzt von Spiel zu Spiel steigern kann.“ Die Möglichkeit dazu hat er bereits am Samstag in der Partie gegen den Tabellendritten aus Sachsen-Anhalt.
Darauf baut Heiko Karrer, Schmidts Trainer sowohl in Rimpar als auch bei der Juniorennationalmannschaft: „Ich weiß natürlich, was der Junge kann. Er wird noch eine richtige Verstärkung bei uns in Rimpar.“ Zumindest soll er das noch in dieser Rückrunde werden: Schmidt besitzt eigentlich nur einen Vertrag bis zum Ende der Saison. „Das ging ja zuletzt alles sehr schnell. Der Wechsel vom TV Kirchzell zur DJK nach Rimpar – die mich schon vor der Saison gerne haben wollte – war ja wirklich recht kurzfristig. Wir werden uns aber sicherlich noch einmal zusammensetzen. Denn, so wie ich das mitgekriegt habe, soll es in Rimpar noch weiter nach oben gehen. Der Plan gefällt mir.“ Denn: Nach oben will Schmidt auf jeden Fall.
Der gebürtige Ansbacher, der in Kirchzell wegen mangelnder Einsatzzeiten nicht ganz glücklich war, besitzt (neben dem Spielrecht für Rimpar) einen Vertrag beim Bundesligisten TV Großwallstadt bis 2013. Dort will er auch mal gerne spielen. „Aber der Sprung in die Erste Liga ist schon gewaltig. Ich kann das beurteilen, ich trainiere ja fast täglich mit dem Kader des TVG. Ich werde sicherlich Geduld brauchen und mich weiter entwickeln müssen. Aber ich bin ja noch jung.“
Der Fußballfan („Natürlich 1. FC Nürnberg, wer sonst?“) wohnt seit beinahe dreieinhalb Jahren in Großwallstadt, weil sie am Untermain sein Talent schon frühzeitig entdeckt hatten. Mit fünfzehneinhalb Jahren zog er zuhause aus. Von Ansbach ins knapp 185 Kilometer entfernte Großwallstadt ging es ins Handball-Leistungszentrum am Untermain. „Klar, war das kein leichter Schritt von Mutti wegzugehen. Aber ich habe den Schritt bislang nicht bereut. Ich bin sportlich weiter und in die diversen Jugendnationalteams gekommen – und bin so auch selbstständig geworden.“
Die besten Voraussetzungen, mal „ganz oben“ anzuklopfen, hat der 1,89 Meter große Rückraumschütze zweifelsohne: Denn als Sportsoldat ist der Kaderspieler eigentlich Vollprofi: „Ich kann praktisch den ganzen Tag trainieren, muss nur drei Tage im Monat nach Warendorf – um dort bei Juniorenbundestrainer Christian Schwarzer zu trainieren.“
Und wenn es nicht klappt mit seinem Wunsch, Nationalspieler zu werden und mit der deutschen Auswahl eine WM-Medaille zu holen? „Dann kann man immer noch weitersehen. Im Augenblick glaube ich daran, dass ich meinen Weg gehen werde.“
In Rimpar werden sie Schmidt sicherlich helfen: „Schon nach dem ersten Training habe ich geglaubt, ich sei schon ewig bei den Jungs. So gut haben die mich aufgenommen. Klar, dass ich der Mannschaft und diesen tolle Fans etwas zurückgeben möchte . . .“
Am Samstag gegen den Tabellendritten Dessau-Roßlau kann er ja schon mal damit anfangen.
Janis Gremzde verlässt die DJK Rimpar
Der lettische Nationalspieler Janis Gremzde und die Rimparer Wölfe gehen fortan getrennte Wege. Gremzde kam vom ASK Riga zu Beginn der Saison nach Rimpar und wird ab sofort für den Bayernligisten TB Roding spielen. Der Rückraumspieler tritt dort einen Job als Elektriker an und soll den Oberpfälzern als Handballer in dieser Saison den Klassenerhalt in der höchsten bayerischen Liga sichern. Eigentlich sollte der 25-Jährige bereits vor einer Woche wechseln, aber nachdem plötzlich weitere Angebote abgegeben worden sein sollen, verzögerte sich der Transfer.