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WONFURT
Der Blick in die slawische Seele
Musikalische Seelenreise: Yaakov Rubinstein (Violine), Halida Dinova (Klavier) und Martin Rummel (Cello) boten beim ersten Konzert des 8. Internationalen Kammermusikfestes Schloss Wonfurt Einblicke in die Seelenlandschaft des Komponisten Antonin Dvorak.
Foto: Ulrike Langer | Musikalische Seelenreise: Yaakov Rubinstein (Violine), Halida Dinova (Klavier) und Martin Rummel (Cello) boten beim ersten Konzert des 8.
ger
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:55 Uhr

Tiefe und berührende Einblicke in die Seelen der Komponisten und ausführenden Künstler gewährte das 8. Internationale Kammermusikfest Schloss Wonfurt, das unter dem Titel „Slawische Seelenlandschaften“ stand. Bereits beim Eröffnungskonzert im idyllischen Schlosshof feierte das Publikum die Künstler für ihre beeindruckenden Interpretationen.

Zuvor hatte die Intendantin Caroline von Bismarck auf „eine schöne Woche mit viel Musik“ zurückgeblickt. „Denn wir Musiker sind aus der ganzen Welt nach Wonfurt gekommen, um hier das Programm mit Werken tschechischer Komponisten einzustudieren“, sagte sie. Auch sie selbst und ihr Mann Eliah Sakakushev, der künstlerische Leiter des Festivals, seien von Auckland/Neuseeland für die vier Konzerte angereist. Dank sagte die Intendantin allen Wonfurter Familien, die die Künstler aufgenommen und sich für das Gelingen des Musikfestes eingesetzt hatten. „Das Musikfest ist ein Schatz, der gehegt und gepflegt werden muss“, betonte die Schirmherrin, MdB Dorothee Bär. „Es ist einfach schön, dass Musiker aus den verschiedenen Kontinenten zusammenkommen und miteinander kommunizieren und auch ein anspruchsvolles Konzert für die Kinder geben werden“, sagte sie.

Da nirgendwo geschrieben steht, dass eine Zugabe am Ende eines Konzerts gegeben werden muss, überraschten eingangs Eliah Sakakushev (Cello) und Halida Dinova (Klavier) die Zuhörer mit dem Lied „Als die alte Mutter“ von Antonin Dvorak, bevor sie mit dem ersten Stück „Waldesruh“ desselben Komponisten das Programm offiziell begannen. Als überragend erwies sich der Solo-Cellist des „Auckland Philharmonic Orchestra“, der sich durch einen einfühlsamen Bogenstrich auszeichnet und sein Instrument außergewöhnlich schön singen lassen kann.

Man merkte ihm an, dass er sich mit den Lebensumständen, den Intentionen und Gefühlen des Komponisten auseinandergesetzt und ihm in die Seele geblickt hat.

Halida Dinova verständigte sich mit ihm auf eine ebenfalls stark beeindruckende Weise, die sie dann in dem Trio für Klavier, Violine und Cello Nr. 4, e-moll, op. 90 von Dvorak fortsetzte. Nun allerdings mit Yaakov Rubinstein (Violine) und Martin Rummel (Cello) an ihrer Seite. Glanzvoller Höhepunkt aber war das Quintett Nr. 2 in A-Dur von Dvorak mit Sophia Jaffé und Caroline von Bismarck (Violinen), Milan Radic (Viola), Martin Rummel (Cello) und Halida Dinova (Klavier).

Das leidenschaftliche, und nuancenreiche Spiel, technisch und musikalisch auf höchstem Niveau, fesselte die Zuhörer von der ersten bis zur letzten Note. Viel Beifall und Bravo-Rufe.

 
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