Rund 100 Jahre ist es her, dass die Besiedlung des Frauenlandes, des „Vorgartens“ der Stadt, langsam begonnen hat. Vorwiegend, weil kein Platz für größere Entwicklungen in der Innenstadt war. Eigentümer der Ländereien im Frauenland waren die Klöster und auch das Bürgerspital. Das hatte bei der Besiedlung mit Grundstücken, die über Erbbaurechte vergeben wurden, eine große Bedeutung. Die Stadt hatte immer Einfluss über die Stiftungen, andererseits war wenig Raum für große Grundstücksspekulationen.
Richtiges Gewerbe mit Arbeitsplätzen siedelte sich nur am Rande an, von kleinen Betrieben für die Nahversorgung einmal abgesehen. Doch auch die gibt es heute nicht mehr. Nennenswert wäre die Schokoladen-Frankonia am Stadtring, die längst ihren Betrieb eingestellt hat. Teilweise ist auf dem Gelände Wohnungsbau entstanden. Die Welt-Firma für Spezial-Kugellager Reinfurt an der Gneisenaustraße wäre noch zu nennen, die aber kaum jemand dem Frauenland zuordnet. Doch auch diese Produktionsstätten stehen heute leer. Die Hubland-Universität gehört offiziell zum Frauenland. Um sie verkehrsmäßig anzuschließen, war beim Bau die Trautenauer-Straße gedacht. Diese wird derzeit saniert, die Kostenbeteiligung der Anwohner ist umstritten.