Mit der politischen Forderung nach einer hundertprozentigen Gleichstellung von Homosexuellen gegenüber Heterosexuellen ist am Freitagabend im Rathaus der zwölfte Christopher Street Day (CSD) in Würzburg eröffnet worden. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) forderte unter anderem das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.
„Das ist das letzte dicke Brett, das wir in der Gesetzgebung noch bohren müssen“, sagte sie vor den Gästen im Wappensaal, darunter Vertreter der „Toleranz Fabrik“ als CSD-Veranstalter sowie einige Stadträte und Bundes- und Landespolitiker wie Joachim Spatz (FDP), Simone Tolle (Grüne) und Volkmar Halbleib (SPD). Die Justizministerin sprach sich auch gegen eine weitere Unterscheidung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft aus. Deutlich Kritik übte sie an der Unterdrückung und Verfolgung von Homosexuellen in Russland. Leutheusser-Schnarrenberger rief dazu auf, dagegen bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi ein klares Signal zu setzen.
Schirmherr des CSD in Würzburg ist zum sechsten Mal Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD). Die Veranstaltung passe zu Würzburg als einer weltoffenen, toleranten Stadt, sagte er. Der Christopher Street Day erinnere an mutige Menschen, die Opfer von Diskriminierung wurden und mit ihrem Kampf eine Öffnung der Gesellschaft erreicht hätten.
Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes, mahnte die volle Gleichstellung homosexueller Paare an, etwa mit Öffnung der Ehe und Förderung so genannter Regenbogen-Familien. Mächtig gefeiert wurde dann am Samstag: mit einem Straßenfest am Fischermarkt sowie mit der Demo durch die Innenstadt. Ab 22 Uhr ging das regenbogenbunte Treiben im Brauhaus weiter.
