Christina Stürmer (lacht): Das Tattoo. Ich habe mir das schon vor anderthalb Jahren stechen lassen, in Berlin. Die Idee, auch das Album so zu nennen, kam viel später.
Stürmer: Ja, das ist eindeutig so. Es gibt immer wieder Entscheidungen zu treffen, und dann reden natürlich auch immer sehr viele Leute mit, die vielleicht strategischer denken als ich. Aber im Endeffekt muss ich selbst damit klarkommen und dahinterstehen, was ich mache. Wenn ich auf meinen Bauch und mein Herz höre, hat das bis jetzt immer sehr gut funktioniert.
Stürmer: Zum Beispiel, ob ich in der Jury einer Castingshow sitzen möchte. Diesbezüglich gibt es immer wieder Anfragen, mein Umfeld würde das wohl auch befürworten, aber das ist irgendwie nicht meins. Ich mag nicht über Musik urteilen und Leuten sagen, dass sie gut oder schlecht sind.
Stürmer: Das stimmt, bloß ist das schon mehr als zehn Jahre her, und damals steckte dieser ganze Casting-Boom noch sehr am Anfang. Und auch wenn „Starmania“ für mich damals das Sprungbrett war, würde ich heute als 19-Jährige nicht mehr dort mitmachen. Damals war diese Show noch viel unbefleckter, heute ist das alles so . . . ausgelutscht.
Stürmer: Dass ich es nicht überstürzen soll. Mir hat es gut getan, nach dem letzten Album „Nahaufnahme“ zweieinhalb Jahre Veröffentlichungspause zu haben. So viel Zeit hatten wir noch nie für ein Album.
Stürmer: Der Song vermittelt eine richtige Aufbruchstimmung, das war mir wichtig. Ich wollte, dass die Platte insgesamt mehr nach vorne geht und optimistischer ist als meine letzten Alben, die eher melancholisch gefärbt waren. Rausgehen, offen sein, die Augen aufmachen – darum geht es in „Millionen Lichter“.
Stürmer: „Himmel ins All“ ist so ein bisschen mein Burnout-Song. Mir ist das nicht passiert, und ich glaube, ich bin auch nicht gefährdet, aber auch ich habe gemerkt, dass man meine Belastbarkeit nicht endlos ausdehnen kann. Ich weiß, wenn es zu viel wird, werde ich labil, gereizt, anfällig für Erkältungen, und dann nehme ich mir einen freien Tag oder – wenn es passt – auch mal ein, zwei Wochen Urlaub an einem ruhigen Ort wie den Malediven. Wichtig sind auch Kleinigkeiten. Ich brauche zum Beispiel immer mein Mittagessen, sonst werde ich grantig.
Stürmer: Ich bin so. Diese grundsätzliche Gelassenheit gehört zu meinem Charakter. Ich nehme mir auch nicht mehr alles so extrem zu Herzen wie vor zehn Jahren, als ich über Nacht bekannt wurde. In den Stress bin ich gut reingewachsen. Ich habe ja eigentlich Buchhändlerin gelernt, und singen war eher ein Hobby. Daher hatten meine Eltern am Anfang panische Angst, dass ich verheizt und ausgenutzt würde. Aber das war nie der Fall.