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WÜRZBURG
Chef im „Backfisch-Aquarium“
wohu
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:55 Uhr

Der Einsatz im Krieg stand vor der pädagogischen Laufbahn von Hugo Hauck, der an diesem Donnerstag sein 90.Lebensjahr vollendet. 16 Jahre lang war er Chef des damaligen Mozart-Gymnasiums.

Der Einberufung zum Wehrdienst mit 17 Jahren folgten die Tätigkeit als Jagdflieger und dann Kriegsgefangenschaft in Ägypten, Kanada und England. Ab 1947 konnte Hauck in Erlangen und München die Fächer Englisch, Geschichte und Sport studieren. Zwei Jahre Assistentenzeit am Hochschulinstitut für Leibesübungen, dem heutigen Sportzentrum der Uni Würzburg, folgten.

1954 begann er seine Lehrtätigkeit am Siebold-Gymnasium. Er blieb im Sport engagiert, organisierte die Fortbildung der unterfränkischen Sportlehrer, war im Sportbeirat der Stadt, hatte einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule und war Seminarlehrer für Sportpädagogen.

1970 berief der Stadtrat Hugo Hauck zum Schulleiter des Mozart-Gymnasiums. Im Jahre 1972 erreichte die damals noch reine Mädchenschule, im Volksmund als „Backfisch-Aquarium“ bekannt, mit 1218 die höchste Schülerinnenzahl. Das 1957 eingeweihte Gebäude des „Moz“ an der Ecke Maxstraße/Hofstraße wurde zu klein. Die Folge: Auslagerung von Klassen, zumal auch das angeschlossene Abendgymnasium großen Zulauf hatte.

Kernstück von Hugo Haucks pädagogischem Konzept war eine leistungsfähige Schule, in der die Schülerinnen nicht ausschließlich Kenntnisse erwerben: sie sollten darüber hinaus eine Lernatmosphäre vorfinden, die ihnen Freude an der Schule gibt und eine breit angelegte gymnasiale Bildung ermöglicht. In den 16 Jahren unter Hauck wurde die Kollegstufe (1976) eingeführt und die reine Mädchen- in eine koedukative Schule (Herbst 1977) umgewandelt.

Das Mozart-Gymnasium war eine der beliebtesten Schulen in Würzburg, als Hugo Hauck sie im Herbst 1986 an seinen Nachfolger Ewald Schellenberger übergab. Nach seiner Pensionierung verfasste Hauck zur 50 Jahr-Feier des „Moz“ eine Geschichte der Schule (1987) und engagierte sich als Vorsitzender des 1991 gegründeten „Fördervereins des Mozart-Gymnasiums“, wobei er gemeinsam mit Mitstreitern - und letztlich vergeblich – versuchte, den Standort des „Moz“ bei der Residenz zu verteidigen.

Die Beschäftigung mit der ostasiatischen, insbesondere der japanischen Kultur ist das Hobby von Hugo Hauck. Bei mehreren Aufenthalten in Japan pflegte er die Verbindung zu japanischen Familien, deren Kinder er einmal an der Schule persönlich betreut hatte. Dem japanischen Germanisten Minoru Nambara half er bei der Neuauflage von dessen Deutsch-Japanischem Wörterbuch.

 
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