Die Stadt Castel Gandolfo liegt 25 Kilometer südöstlich von Rom und hat etwa 9000 Einwohner. Während in Rom ein Gefolgsmann von Silvio Berlusconi mit neofaschistischer Vergangenheit Bürgermeister ist, haben die Menschen in Castel Gandolfo eine Mitte-Links-Politikerin zu ihrer obersten Repräsentantin gewählt. Im Gemeinderat verfügt eine rot-grüne Liste über die absolute Mehrheit.
Die heutige Sommerresidenz des Papstes war laut Internet-Enzyklopädie Wikipedia einst der Adelssitz der Familie Gandolfi. Die Residenz wurde von Papst Clemens VIII. im Jahr 1595 beschlagnahmt und unter Urban VIII. zum Papstpalast umgebaut. Sie ist Sterbeort der Päpste Pius XII. (1958) und Paul VI. (1978).
Der Papstpalast ist ein Komplex von drei Gebäuden. Das Gelände umfasst insgesamt 55 Hektar (11 mehr als die Vatikanstadt). Die Sommerresidenz des Papstes ist eine exterritoriale Besitzung des Heiligen Stuhls. Sie ist nicht Teil des Territoriums des Staates der Vatikanstadt; ihr Status ist mit dem von ausländischen Vertretungen vergleichbar.
Laut Vatikan-Homepage beherbergt der Papstpalast auch Dienstwohnungen für 21 Angestellte. Ein Großteil des päpstlichen Geländes wird als Garten oder für die Landwirtschaft genutzt; es gibt einen Gutshof mit Feldern, Viehställen und Treibhäusern.
In Castel Gandolfo ist auch die päpstliche Sternwarte untergebracht, weil der Smog in Rom den Blick in den Himmel erschwert.
Um in ihre Sommerresidenz zu gelangen, benutzen die Päpste seit 1975 einen Hubschrauber. Auf diese Weise können sie über den dichten Verkehr auf der Via Appia hinwegschweben, die die kleine Stadt mit Rom verbindet.