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THEATER
Buchbinder als Solist und Dirigent
Zu Gast mit den Bambergern: Pianist Rudolf Buchbinder.
Foto: Marco Borggreve | Zu Gast mit den Bambergern: Pianist Rudolf Buchbinder.
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 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:43 Uhr

Der letzte Auftritt der Bamberger Symphoniker in dieser Konzertsaison am Montag, 3. Juni, 19.30 Uhr, (Konzertmiete II, beschränkter Freier Verkauf aufgrund hoher Abo-Auslastung) bringt ein Wiedersehen mit dem österreichischen Ausnahmepianisten Rudolf Buchbinder, der als Dirigent und Solist fungieren wird.

Buchbinder ist eine feste Größe in der internationalen Klavierszene und regelmäßiger Gast bei den bedeutenden Orchestern und Festivals weltweit. Sein Repertoire ist umfangreich und schließt zahlreiche Kompositionen des 20. Jahrhunderts ein. Er legt besonderen Wert auf die akribische Quellenforschung. So befinden sich unter anderem 35 komplette Ausgaben der Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, eine umfangreiche Sammlung von Erstdrucken und Originalausgaben sowie Kopien der eigenhändigen Klavierstimmen und Partituren der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms in seinem Besitz.

Seit 2007 ist Rudolf Buchbinder Künstlerischer Leiter des Musik-Festivals Grafenegg nahe Wien, das sich zu einem der bedeutendsten Orchesterfestivals Europas entwickelt hat. In seiner Biografie „Da Capo“ gibt Buchbinder Einblicke in sein Leben als einer der bedeutendsten Pianisten von heute.

Über 100 Aufnahmen dokumentieren Größe und Vielfalt seines Repertoires. Besonderes Aufsehen erregte seine Einspielung des Klavier-Gesamtwerkes von Joseph Haydn, die mit dem „Grand Prix du Disque“ ausgezeichnet wurde, sowie eine CD mit Klavier-Transkriptionen unter dem Titel „Waltzing Strauss“. Mittlerweile bevorzugt Buchbinder Live-Aufnahmen.

Die Konzert-Mitschnitte der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms (Royal Concergebouw Orkest/Nikolaus Harnoncourt) sowie zwei DVDs mit sechs Mozart-Klavierkonzerten als Solist und Dirigent mit den Wiener Philharmonikern, live von den Wiener Festwochen 2006, spiegeln dies in beeindruckender Weise wider. Im November 2010 erschien eine weitere Live-Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Brahms mit Buchbinder als Solist des Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Zum wichtigen Anliegen wurde für Buchbinder die Interpretation des „Neuen Testaments“ der Klaviermusik: mit der zyklischen Wiedergabe aller 32 Sonaten Beethovens in über 40 Städten setzte und setzt er immer wieder Maßstäbe.

Drei Klavierkonzerte stehen auf dem Programm. Zunächst Mozart: das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23 A-Dur KV 488: Nach seiner Übersiedlung nach Wien sorgte Wolfgang Amadeus Mozart vor allem als Interpret seiner eigenen Klavierkonzerte für Aufsehen. Sein Klavierkonzert KV 488 entstand in dieser Glanzzeit, während seiner Arbeiten am „Figaro“, und wieder einmal hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Trompeten und Pauken bleiben ausgespart in diesem Werk, die Oboen sind durch Klarinetten ersetzt.

Es folgt das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-moll KV 466: Als Mozart sein Wiener Publikum mit einem Klavierkonzert in d-moll überraschte, stand er im Zenit seiner Karriere. Überzeugen konnte sich von seinen Erfolgen als Klaviervirtuose und Komponist auch sein Vater Leopold, der den Sohn 1785 in Wien besuchte. „Dan war ein neues vortreffliches Clavier Concert vom Wolfgang“, wusste Leopold anerkennend an seine Tochter Nannerl zu berichten.

Am Schluss steht Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15: Ähnlich wie Mozart zwei Jahrzehnte zuvor, präsentierte sich auch Beethoven dem Wiener Publikum zunächst als Klaviervirtuose. Die Kunst des freien Fantasierens, des effektvollen, geistreichen Spiels, beherrschte der gebürtige Rheinländer wie wohl kein zweiter. Noch bei der Premiere seines dritten Klavierkonzertes gestaltete er den nur fragmentarisch ausgeschriebenen Solopart improvisatorisch aus, zur Verblüffung des Publikums. Dieses Erstaunen dürften die Hörer auch dem leidenschaftlich-stürmischen Klavierkonzert Nr. 1 entgegengebracht haben.

Vorverkauf ab 4. Mai. Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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