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WÜRZBURG
Bofinger: AfD-Wähler nicht vorrangig aus ärmsten Schichten
Die Einkommensschere geht auseinander, Anhänger der rechtsnationalen AfD fühlen sich besonders stark als Verlierer. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger bestreitet das.
Bofinger: AfD-Wähler nicht vorrangig aus ärmsten Schichten       -  Peter Bofinger
Foto: Daniel Peter | Peter Bofinger
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:54 Uhr

Eigentlich wollte ja die SPD die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellen... Ist das Land vielleicht sozial gar nicht so ungerecht?

Bofinger: Natürlich treten die unteren 40 Prozent der Bevölkerung bei den Einkommen auf der Stelle. Aber was insgesamt für eine relativ hohe Zufriedenheit sorgt, ist die gute Arbeitsmarktlage. Gerade Bayern steht hier bewundernswert da. Bei einer derart niedrigen Arbeitslosenrate gibt es eigentlich keinen Grund für übersteigerte Ängste. Umso erstaunlicher sind dann solche Wahlergebnisse.

Das wachsende Gefälle bei den Einkommen ist Fakt – trotz der Einführung des Mindestlohns. Was erwarten Sie von der neuen Bundesregierung?

Bofinger: Ich glaube, die Wirtschaftspolitik sollte immer dem Modell des Wohlstands für alle gerecht werden. Das wirtschaftliche Wachstum muss bei der breiten Bevölkerung ankommen und einen Beitrag zur Zufriedenheit der Menschen leistet. Je weniger die Menschen objektiv abgehängt werden, desto weniger werden sie sich auch subjektiv abgehängt fühlen. Und mit Blick auf die AfD-Wähler sollten deren Sorgen auch Ernst genommen werden. Die Alterssicherung, die Zukunft der Kinder, die Bildungspolitik – die Politik muss diese Themen intensiv ansprechen.

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