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THEATER
Böser unter Bösen
Tödliches Spiel für alle Beteiligten: „Richard III“, Shakespeares Parabel auf das Böse.
Foto: Marianne Menke | Tödliches Spiel für alle Beteiligten: „Richard III“, Shakespeares Parabel auf das Böse.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:04 Uhr

Die bremer shakespeare company zeigt bei ihrem Debüt in Schweinfurt jeweils um 19.30 Uhr am Dienstag, 21. Oktober (Schauspielmiete BLAU und jeweils freier Verkauf), und Mittwoch, 22. Oktober (ROT), „Richard III.“, eine Produktion, mit der das Ensemble im Juni 2013 den Monica-Bleibtreu-Preis in der Kategorie „(Moderne) Klassiker“ bei den 2. Privattheatertagen in Hamburg gewonnen hat. Inszenierung und Bühnenbild stammen von Ricarda Beilharz. Es spielen Frank Auerbach, Christian Bergmann, Ulrike Knospe, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Theresa Rose und Kathrin Steinweg.

Wer ist Richard III.? Richard III. – seit Generationen das Inbild des abgrundtief Bösen, der homo homini lupus, der Schlächter. Richard Gloucester – der Missgestaltete, der radikal Einsame in einer Gesellschaft, deren Mitglieder nicht weniger Schuld als er auf sich geladen haben, aber die Unschuldigen spielen. Richard, letzter König des Hauses York, ein Spieler-Virtuose, dessen ideenreiches Machtspiel mit höchstem Einsatz in die Selbstvernichtung führt.

Ricarda Beilharz inszeniert die Figur als exemplarische Fallstudie eines Mannes, den ein korruptes System hervorgebracht hat. Die Gefährlichkeit seines Charakters ist keine singuläre, degenerierte Erscheinung, sondern zugleich Spiegel und Kulminationspunkt jener Gesellschaft, aus deren Mitte er stammt. Die Figuren um ihn herum, die er mordet und manipuliert, tragen alle das Potenzial und jene Charakterzüge in sich, die Richard III. zeigt, jedoch ist er allen anderen überlegen: Er folgt den Gesetzen seiner Freiheit. Einer Freiheit, die den Mitspielern die Sklaverei bringt.

Die bremer shakespeare company wurde in der Spielzeit 1983/1984 von sieben Schauspielern und Schauspielerinnen gegründet. „Ein Theater für alle“, das den Autor Shakespeare in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig eigene Produktionen kreiert. Das Ensemble versteht den Theaterabend auch heute noch als gemeinsames Fest mit dem Publikum und setzt auf die Phantasie, auf die Lust am Denken und Mitfühlen im Zuschauerraum.

Shakespeare ist die kostbare Ressource, die das Theater nährt und zu neuen Ufern treibt. Das Theater wird in Selbstverwaltung geführt, in den fast 30 Jahren hat die Truppe 48 Shakespeare-Inszenierungen und fast ebenso viele eigene Produktionen aus der Dramatikerwerkstatt auf die Bühne gebracht. Eine weitere bedeutende Einnahmequelle sind Gastspielreisen und die Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals.

 
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