
Bange Blicke gen Himmel über Würzburg. Dort zog am Montagnachmittag eine Boeing 747 der Saudi-Arabian-Cargo unentwegt ihre Kreise. Fast eine Stunde lang. Und dies mit ausgelassenem Fahrwerk. Staunende Beobachter meinten, Sichtkontakt mit dem Piloten aufnehmen zu können – so tief sei das Flugzeug geflogen. Etliche Bürger meldeten sich besorgt in der Einsatzzentrale der Polizei.
Dort konnte man auch gegenüber der Main-Post das Rätsel aufklären: „Sie müssen keine Angst haben. Das Flugzeug muss Benzin verbrauchen.“ Denn es sei zu schwer und könne nicht landen. Eine Pressesprecherin der Deutschen Flugsicherung in Langen bestätigte dies auf Anfrage. Der Pilot habe dies dem Lotsen auch so mitgeteilt. Er habe sich aber nicht dafür entschieden, Kerosin abzulassen, sondern stattdessen ein paar Runden zu drehen. „Das ist eigentlich nicht gang und gäbe“, sagt sie. Denn normalerweise würden die Piloten auf eine Höhe geschickt, wo sie Kerosin ablassen können. Weil der Pilot für eine sichere Landung verantwortlich sei, würde auch nicht viel mit dem Lotsen diskutiert. „Wenn er sagt, er möchte lieber ein paar Runden kreisen, dann wird er auch in eine Region geschickt, wo es der Flugverkehr zulässt. Das war in diesem Fall zwischen Würzburg und Ochsenfurt.
Die Boeing 747 war am Morgen in Jeddah mit dem Ziel Frankfurt gestartet. „Der Vorfall war kein Notfall“, betont die Sprecherin. Warum der Pilot mit seinen Treibstoffberechnungen falsch lag, konnte sie nicht sagen.