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WALDBÜTTELBRUNN
Bischofsvisitation am Samstag mit Pontifikalgottesdienst in Waldbüttelbrunn eröffnet
Das Dekanat links des Mains im Blick: Zur Eröffnung der Visitation diskutierten auf dem Podium (von links) Bürgermeister Peter Stickler, Dekan Paul Julian, Claus Schreiner, Bischof Friedhelm Hofmann, Weihbischof Ulrich Boom, Dekanatsratsvorsitzender Michael Schultes und Gemeindereferentin Gabriele Flörchinger.
Foto: Robert Menschick | Das Dekanat links des Mains im Blick: Zur Eröffnung der Visitation diskutierten auf dem Podium (von links) Bürgermeister Peter Stickler, Dekan Paul Julian, Claus Schreiner, Bischof Friedhelm Hofmann, Weihbischof ...
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:43 Uhr

Die Visitation der katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Würzburg-links des Mains hat begonnen. Mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst in der Waldbüttelbrunner Pfarrkirche wurden am Samstag die vier Wochen eröffnet, in denen Bischof Friedhelm Hofmann und Weihbischof Ulrich Boom die Orte zwischen Leinach und Gaubüttelbrunn sowie zwischen Höchberg und Böttigheim besuchen. Dekan Paul Julian begrüßte zum Gottesdienst die Vertreter aus allen Pfarreien des Dekanats.

In seiner Predigt betonte Bischof Hofmann, dass es ihm bei den Visitationsbesuchen weniger darum gehe, seiner Aufsichtspflicht nachzukommen. Vielmehr seien ihm die Begegnungen wichtig und die Möglichkeit, die Gemeinden im Glauben zu stärken. Hofmann hat sich bereits in die Strukturen der Pfarrgemeinden im Dekanat eingelesen. Mit Freude hörte er vom starken Einsatz ehrenamtlicher Helfer in den Gemeinden. Ihre Arbeit werde zunehmend wichtiger. Die Pastoral in den dörflichen Pfarreien werde sich ändern, so der Bischof. „Dabei geht es aber nicht darum, die Frohe Botschaft dem Zeitgeist anzupassen, wohl aber die Umsetzung“, betonte Hofmann. Den Gottesdienst gestaltete der Waldbüttelbrunner Bartholomäus-Kirchenchor mit. Zu den Zelebranten gehörte auch Diakon Michael Krämer.

Im Pfarrheim wurde den Besuchern, darunter auch stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer, das Dekant Würzburg-links des Mains mit seinen 36 000 Katholiken in sieben Pfarreiengemeinschaften und 29 Pfarrgemeinden vorgestellt.

Teils ländlich, teils städtisch

Ganz unterschiedlich strukturiert sind die einzelnen Gemeinden, mit zum Beispiel dem eher städtisch geprägten Höchberg, den dörflichen Wüstenzell oder Moos sowie den durch einen hohen Anteil an evangelischen Christen geprägten Orten wie Reichenberg, Uettingen oder Remlingen. Sieben von elf Priestern im Dekanat kommen aus dem Ausland. Mit Kloster Oberzell, St.-Josefs-Stift Eisingen und Benediktushof Holzkirchen gibt es drei Einrichtungen von überörtlicher Bedeutung.

In einer Diskussionsrunde – vom kirchlichen Kommunikationsexperten Claus Schreiner geleitet – gingen die Bischöfe, Dekan Julian (Waldbüttelbrunn), Dekanatsratsvorsitzender Michael Schultes (Höchberg), Gemeindereferentin Gabriele Flörchinger und Höchbergs Bürgermeister Peter Stichler der Frage nach, ob es die wenig bekannte Struktur eines Dekanats überhaupt braucht. Man war sich einig, dass diese Zwischenebene zwischen Bistum und Pfarreiengemeinschaft gut taugt für den Informations- und Erfahrungsaustausch aller Mitarbeiter und die für überörtliche Koordination.

Wie kann es gelingen, die teilweise immer kleiner werdenden Pfarreien in den Dörfern zu stärken? „Was ist zu tun, damit das Evangelium weiter an den Mann und die Frau kommt?“, wie Weihbischof Boom es formulierte. Bischof Hofmann riet, die Kräfte in den Pfarreiengemeinschaften zu bündeln, den Blick auf die jungen Familien zu lenken. Dekan Julian empfahl, die Kontakte mit den Kindergärten und Schulen zu stärken. Weihbischof Boom forderte auf, „die Charismen (Talente) der einzelnen Gemeindemitglieder in den Orten zu stärken. Dekanatsvorsitzender Schultes bat darum, in den Pfarrgemeinden den Laien mehr Verantwortung zu übergeben. Es müsse gelingen, „die Lebensorte auch als Glaubensorte darzustellen“. Auch wenn das durch die starke Würzburg-Orientierung vieler Katholiken im Dekanat erschwert werde. Bürgermeister Stichler empfahl den Pfarreien und den politischen Gemeinden, bei der Bewältigung der gemeinsamen Aufgaben frühzeitig aufeinander zuzugehen.

Gemeindereferentin Flörchinger riet zu „kreativen Ideen“, um das pastorale Leben zu stärken. Eine Chance liege auch in der ökumenischen Zusammenarbeit. Sie bat den Bischof darum, ökumenische Gottesdienste am Sonntag zu erleichtern. Schultes und Flörchinger forderten mehr Anerkennung für die Wortgottesdienste. Hofmann stellte dazu klar: „Die sonntägliche Eucharistiefeier ist der Höhepunkt. Aber auch andere Gottesdienstformen haben ihren Wert.“ Und Boom ergänzte: „Gerade werktags muss der Gottesdienst nicht notwendigerweise eine Messe sein.“

Die Bischofsvisitation für das Dekanat Würzburg-Stadt ist für November 2015 geplant, für das Dekanat Würzburg-rechts des Mains im Jahr 2017. Das Dekanat Ochsenfurt wurde bereits im Jahr 2010 visitiert.

 
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