(dpa/kna) Katholische Laienvertreter haben Deutschlands Bischöfe aufgefordert, bei der vom Vatikan initiierten Umfrage zu Familie und Sexualmoral Transparenz walten zu lassen.
Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ verlangte am Sonntag, die Ergebnisse „ungeschminkt und ungeschönt nach Rom zu geben, aber auch in Deutschland zu veröffentlichen“.
Von diesem Montag an trifft sich der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu einer seiner regelmäßigen Tagungen in Würzburg. Dabei wollen die Bischöfe laut „Spiegel“ die Umfrage-Resultate zusammentragen, auswerten und dann nach Rom übermitteln.
Der Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte dem Nachrichtenmagazin, die Umfrage habe eine starke Diskrepanz zwischen Lehramt und Wirklichkeit ergeben. Die Präsidentin des Familienbundes der Katholiken, Elisabeth Bußmann, ergänzte: „Die Umfrage hat eine Dynamik ausgelöst, die nicht mehr zu stoppen ist.“
Eine Delegation von ver.di mit 100 Vertretern der Verlagsgruppe „Weltbild“ wird in Würzburg vor dem Tagungsort des Ständigen Rats der deutschen Bischöfe demonstrieren. „Die Fahrt nach Würzburg soll den Anteilseignern deutlich machen, dass wir nicht nachgeben“, erklärte der ver.di-Sekretär für den Handel, Thomas Gürlebeck. Von den Bischöfen fordere die Gewerkschaft Solidarität mit den Beschäftigten, wie es für ein christliches Unternehmen Pflicht sein sollte.
Weltbild gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Die Bistümer München-Freising und Augsburg haben Kredite in Höhe von 35 Millionen Euro zugesagt.