
Auf ihrem Debüt brillierte Birdy alias Jasmine van den Bogaerde mit leidenschaftlichen Coverversionen. Jetzt – mit 17 – schreibt die Britin alles alleine und muss sich neu beweisen. An diesem Freitag erscheint ihr Album „Fire Within“. Wir haben mit ihr über eigene Stücke, ein Backstage-Verbot für ihre Mutter und One Direction gesprochen.
Birdy: Nicht wirklich. Ich meine, eigentlich war es allein deshalb merkwürdig, weil es alles Coverversionen waren. Und ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet oder was auf mich zukommt. Im Sinne von: Es war etwas ganz Neues. Und es hat mich echt umgehauen, dass es so gut gelaufen ist. Ich hätte das nie für möglich gehalten. Insofern muss ich da einen Nerv getroffen haben. Vielleicht einen melancholischen oder romantischen. Wer weiß . . .
Birdy: Es ist seltsam, so viel von zu Hause weg zu sein. Auch wenn ich das gleichzeitig sehr genieße. Eben andere Orte kennenzulernen und neue Leute zu treffen. Oder mal eben nach Australien zu fliegen. Das war mit das Aufregendste, was ich je erlebt habe. Gleichzeitig ist es aber auch nett, zu Hause zu sein und Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden zu verbringen. So lange ich da eine Balance habe, ist das okay.
Birdy: Ja, ich war zwischenzeitlich sogar ein Jahr auf dem College, was ich dann abbrechen musste, um mich auf das Album zu konzentrieren, und was ich ein bisschen bereue. Einfach, weil mir die Fächer, die ich studiert habe, sehr gefallen. Nämlich Französisch und Kunstgeschichte. Was bedeutet, dass ich irgendwann – wenn ich Luft habe – damit weitermache.
Birdy: Ein bisschen. Denn da herrschen ja durchaus hohe Erwartungen. Und es fühlt sich schon so an, als würde ich noch einmal komplett von vorne anfangen. Denn diesmal ist es meine Musik. Und das ist es, was ich immer wollte, nämlich meine eigenen Songs singen. Was ich extrem aufregend finde. Ich kann es kaum erwarten, bis die Leute sie endlich zu hören bekommen – und wie sie darauf reagieren.
Birdy: Weil ich etwas Neues probieren wollte. Was nicht heißt, dass ich kein Klavier mehr spiele. Das werde ich nie aufgeben. Einfach, weil es mein Lieblingsinstrument ist. Aber Gitarre zu spielen hat dafür gesorgt, dass ich viele neue Ideen entwickeln konnte. Zum Beispiel was die Harmonie betrifft. Denn die Saiten sorgen für ganz andere Melodien und Sounds. Insofern ist es wie eine neue Farbe, mit der man experimentiert. Das Klavier ist eher blau und definitiv viel melancholischer.
Birdy: Um Gottes Willen! Dann wäre ich ja eine Nymphomanin! (lacht) So schlimm ist es definitiv nicht. Mehr noch: Es geht nicht einmal um mich. Ich meine, klar sind die Texte persönlich, aber man sollte sie nicht für bare Münze nehmen. Auch, wenn das Ganze natürlich so angelegt ist, dass man es selbst dann versteht, wenn man solche Situationen noch nie erlebt hat. Da weiß man trotzdem, worum es geht. Eben dass Höhen und Tiefen ganz dicht beieinander liegen. Nur: Das sind eher Gefühle, nicht so sehr reale Personen.
Birdy: Als Birdy, die auf der Bühne steht, Musik macht und Interviews gibt, bin ich viel selbstbewusster. Da bin ich in meiner eigenen Welt, in der ich prima klarkomme. Außerdem kann ich so viel Pasta Carbonara essen, wie ich will, weil meine Mutter mich nicht mehr Backstage nerven darf. (lacht)
Birdy: Sie macht mich nervös, weil sie noch aufgedrehter ist als ich. Also darf sie mich vor den Shows nicht mehr hinter der Bühne besuchen – weil das für uns beide besser ist. Das heißt jetzt nicht, dass ich sie nicht gerne um mich habe – halt nur nicht in dem Moment.
Birdy: Ich spiele im Herbst ein paar Festivals und gehe Anfang nächsten Jahres auf meine erste richtige Tournee, die mich bestimmt auch nach Deutschland führt. Ich bin schon wahnsinnig aufgeregt.
Birdy: Natürlich will ich mich erst einmal auf mein eigenes Material konzentrieren – alleine um zu sehen, wie es funktioniert. Aber das bedeutet nicht, dass ich keine Covers mehr spiele. Wer weiß, vielleicht probiere ich ja noch ein paar neue aus.
Birdy: Vielleicht etwas von Jeff Buckley oder Paolo Nutini – das wäre nett.
Birdy: Na ja, meine Freundinnen stehen total auf die Jungs. Und ich finde die Musik auch nicht schlecht. Sie macht Spaß. Deswegen höre ich sie – aber nicht jeden Tag. Ich mag auch Jake Bugg, Passenger, Lykke Li und George Michael. Also unterschiedliche Sachen. Ich glaube, das hört man meinen Songs auch an.