Motorradreifen, Tintenkiller, Energydrinks, Nagellack und Gummibärchen – was haben diese Dinge gemeinsam? Ganz einfach: Es sind Produkte, die Jugendliche aus Unterfranken beim Wettbewerb „Jugend testet 2012“ untersuchen wollten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Stiftung Warentest hat zu dem Wettbewerb aufgerufen. Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren konnten Produkte und Dienstleistungen testen und gewinnen. Den Siegern winken Geldpreise im Gesamtwert von 9000 Euro. daily X hat zwei der Testgruppen besucht.
Ben, Tobias, Florian, Torben, David und Patrick haben sich mit einem Tiefkühlpizza-Test für den Wettbewerb beworben. Wie sie auf die Idee kamen? Ganz einfach: „Wir haben gedacht, es wäre witzig, einen ganzen Nachmittag Tiefkühlpizzen zu testen“, sagt Ben. Die Jungs, die alle die 12. Klasse des Gymnasiums Marktbreit (Lkr. Kitzingen) besuchen, machten aus dem Test eine Projektarbeit für die Schule. Sie erarbeiteten zuerst eine Machbarkeitsstudie und legten Kriterien fest, die sie untersuchen wollten. Geschmack, Preis-Leistungsverhältnis, Aussehen und der gesundheitliche Aspekt wurden berücksichtigt. Um den Geschmackstest objektiver zu gestalten, haben sie Zehntklässler in die Schulmensa eingeladen. Sie durften die Pizzen verkosten und bewerten. Außerdem haben die Jungs einen 'Crunch-Test' gemacht. „Einer hat in die Pizza gebissen und der Andere hat es mit einem Mikrofon aufgenommen, um zu sehen wie knusprig die Pizza ist“, erzählt Tobias.
Insgesamt wurden zehn Pizzen getestet. Die Marktführer Wagner und Dr. Oetker gehörten ebenso dazu wie Pizzen der Marken Gut und Günstig, Rewe sowie die Pizza Lorenzo probiert. Sie ist nicht tiefgefroren sondern in Plastik eingeschweißt. „Die war echt übel. Sie hat geschmeckt wie Gummi“, sagt Florian.
Das Resultat? Dem Test der Jungs zufolge sind die Pizza Salami von Wagner Bio und die Pizza Mozzarella von Dr. Oetker, die Gewinner. Überrascht waren sie, dass die günstigen Pizzen so gut abgeschnitten hatten. Und noch ein Ergebnis hatte die Testerei: „Wir können echt keine Pizzen mehr sehen“, sagt Ben.
Auch Annika, Jana, Annika, Judith, Anika und Katharina machen bei dem Wettbewerb mit. Für sie ist es ein Schulprojekt. Zuerst wollten die Mädels, die die zehnte Klasse des Würzburger Deutschhaus-Gymnasium besuchen, Kaugummis testen. „Wir haben im Internet aber schon viele Kaugummitests gefunden und wollten lieber etwas Neues testen. Daher entschieden wir uns für Feinstrumpfhosen“, erzählt Judith. Die Schülerinnen haben insgesamt acht Strumpfhosen mit 20 Den und 40 Den, untersucht. Die Test-Kriterien waren Aussehen, Komfort, Belastbarkeit und die Verpackung.
Über mehrere Wochen haben die sechs Mädels die Strumpfhosen getragen und anschließend mit Noten von eins bis sechs bewertet.
Das Ergebnis überraschte die Testerinnen: Die billigste Strumpfhose war die Beste. „Diese Strumpfhose ist sehr bequem und das Preis-Leistungsverhältnis ist optimal“, so Annika. beim testen hatten die Mädchen viel Spaß – und ganz nebenbei sind sie jetzt Expertinnen für Feinstrumpfhosen.
Ob die Pizza-Tester, die Feinstrumpfhosen-Mädels oder eine andere Gruppe – wer den Jugend-testet-Wettbewerb gewinnt, entscheidet sich im Sommer. Dann werden die Sieger bekannt gegeben.
Ihr habt auch Ideen für Produkte, die unbedingt einmal getestet werden müssen. Dann bewerbt euch Ende 2012 für die nächste Runde des Jugend-testet-Wettbewerbs. Alle Infos gibt's im Internet unter: