In der Nacht hatte es im Teamhotel der Deutschen um 1.55 Uhr einen Feueralarm gegeben. Die Athleten mussten für eine halbe Stunde das Gebäude verlassen. «Das war abgekartet von den Norwegern. Die haben gesagt, rauch' mal eine Zigarre, dann müssen die Deutschen um 2.00 raus aus dem Nest», scherzte Lesser.
13 Stunden später lief er los wie die Feuerwehr. Blitzsauber räumte der Thüringer alle zehn Scheiben ab. Lesser erkämpfte sich einen Vorsprung und hielt sogar Bjørndalen in Schach. Mit 9,1 Sekunden Vorsprung ging Benedikt Doll auf die zweiten 7,5 Kilometer. Doch schon vor dem ersten Schießen hatte Tarjei Bø den Schwarzwälder eingeholt. Während die von Ricco Groß betreuten Russen schon früh in die Strafrunde mussten, kam der 25-jährige Doll in seiner ersten WM-Staffel mit zwei Nachladern aus. Und legte er eine bärenstarke Schlussrunde hin. «Ich habe kaum geschlafen und bin das Rennen dauernd im Kopf durchgegangen.»