Thüringens große Biathletin Andrea Henkel fühlte sich geehrt, als sie davon erfuhr, dass der neue Streckenabschnitt in Oberhof kurz vor der Waldtribüne nun „Henkelschleife“ heißen soll. „Cool, jetzt habe ich meine eigene Schleife.“ Weniger cool dagegen finden die Biathletinnen und Biathleten die neue Streckenführung, die auf Verlangen des Biathlon-Weltverbands von den Veranstaltern gebaut wurde. Früher gab es eine mehrere Hundert Meter lange Gerade in Richtung Ziel, jetzt ist in der Nähe der Waldtribüne ein weiterer Anstieg eingebaut, der eine omega-förmige Schleife um den Schneiteich macht.

Das Problem: Die gut 300 Meter lange Strecke war zu eng angelegt, vor allem bei der Abfahrt. Mehrere Stürze in der Männer-Staffel und beim Frauen-Sprint zeigten die Probleme, entsprechend harsch waren die Kommentare der Athleten. „Meine Antwort wäre nicht fernsehreif“, erklärte Erik Lesser, Bundestrainer Mark Kirchner fügte an: „Uns fragt ja nie jemand, wenn es um so etwas geht. Wir müssen nur damit klarkommen.“ Am deutlichsten wurde Arnd Peiffer. „Diese Schleife ist irgendwie hingezimmert, das war früher so eine schöne Runde. Warum fragt man denn nicht die, die Skilaufen können?“ Dass die Athleten nun mit der Strecke so zurechtkommen müssen, ist Peiffer klar. Eine kleine sarkastische Spitze aber gab es doch noch: „Unsere Erwartungshaltung war schon gering und wir wurden dennoch enttäuscht.“ Zum Glück erfüllte der Orkan alle Erwartungen: Der ließ die „Henkelschleife“ in der Nacht auf Samstag sich in Luft auflösen, sie schmolz einfach dahin. Bei den anschließenden Rennen am Samstag und Sonntag mussten sich die Damen und Herren Skijäger dann nicht mehr mit der ungeliebten Streckenführung herumärgern.