
Die richtige Diagnose könnte Millionen Menschenleben retten – wenn sie rechtzeitig gestellt wird. Wladimir Bechterew, russischer Hirnforscher und Rheumatologe, ist dafür das beste Beispiel:
Der Namensgeber und Erforscher der Morbus Bechterew, einer rheumatischen Erkrankung der Wirbelsäulenknochen, berichtete 1927 auf dem Kongress der Neurologen und Psychiater in Moskau, dass er gerade den Generalsekretär untersucht habe. Diagnose: schwerer Fall von Paranoia. Es ging um Stalin, und kurze Zeit später war Bechterew tot. Hartnäckig halten sich Gerüchte, ihn habe die Rache des Sowjetdiktators ereilt.
Derart dramatisch geht es in Bechterews Forschungsgebiet nicht mehr zu. Auch wenn die Morbus Bechterew, die chronische Entzündung von Wirbelsäulen-Knochen, äußerst schmerzhaft sein kann: mit Versteifungen und gekrümmter Rückenhaltung. In der Niederwerrner Hugo-von-Trimberg-Halle trafen sich nun 108 Delegierte der „Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew“ (DVMB) zur Bundesversammlung, zum dritten Mal an der Wern.