Geteilte Freude ist doppelte Freude. Der Festabend in der Schweinfurter Kunsthalle, bei dem vier unterschiedliche Initiativen mit Zeichen-setzen-Förderpreisen für aktive Bürger ausgezeichnet wurden, bestätigte das alte Sprichwort einmal mehr. Dass ehrenamtliches Engagement Freude macht, hatten ja bereits die Berichte dieser Zeitung über die nominierten Gruppen vermittelt. Hier, in diesem Rahmen sah und hörte man es den geladenen Gästen noch einmal ganz deutlich an. Allen voran den teils völlig überraschten Preisträgern.
„Wir haben nichts geahnt“, strahlten Andrej Mutas und Julia Lunze vom Würzburger Verein SC Heuchelhof, der für „M4all“, einem Fußballprojekt für Mädchen mit Migrationshintergrund, den Ersten Förderpreis erhalten hatte. Sie werteten die Auszeichnung als Erfolg „für unsere Mädchen und ihre Eltern“. Dass das Geld in Trainingsausrüstung für die Nachwuchs-Fußballerinnen gesteckt wird, stand für sie außer Frage – auch ohne Absprache mit den „M4all“-Initiatoren Heinz und Gudrun Reinders, die an diesem Abend anderweitig – nämlich mit dem Vorbereiten der Ankunft von Asylbewerbern in ihrem Stadtteil – ehrenamtlich engagiert waren.
„Ohne ehrenamtliches Engagement wäre Frauenhaus-Arbeit unmöglich“, hob Franziska Boes, Leiterin im Würzburger Frauenhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen hervor. Wie sie freuten sich auch Karen Trauzettel und Ute Zuber, dass durch diese besondere Anerkennung der schwere Einsatz gesehen und gewürdigt werde. „Für mich bedeutet der Preis in allererster Linie Anerkennung und Wertschätzung im Bereich der Öffentlichkeit und eine Bestätigung des ehrenamtlichen Engagement“, fügte Trauzettel hinzu.
Natürlich hatte sich das ehrenamtliche Team der Gemeindebücherei Euerhausen (Lkr. Schweinfurt) über die Vorstellung ihres langjährigen Lese-Projekts in dieser Zeitung und die Einladung zum Ehrenabend gefreut, auch wenn diese beinahe vergessen worden wäre. „Wir haben so viel zu tun, dass wir gar nicht auf die Idee kamen, vielleicht auszeichnet zu werden“, gab Birgit Försch unumwunden zu. Dafür sei die Freude jetzt umso größer, denn der Förderpreis der Mediengruppe Main-Post „ist schon was Besonderes und eine tolle Motivation für unser Team“, so Erika Krüger.
Auch der mit dem Förderpreis des Lernwerk Volkersberg ausgezeichnete Helferkreis für Flüchtlinge in Ochsenfurt-Tückelhausen hatte lange Zeit nichts geahnt. „Erst kam die Einladung, dann der Bericht in der Zeitung“, erzählten Barbara und Stephan Clobes. Mit der Auszeichnung hofften sie, das Team um den „siebenköpfigen harten Kern“ wieder neu beleben und motivieren zu können. Das Geld werde für Materialien für den Deutschunterricht verwendet. Welch tolle Früchte der trägt, hatten in Form eines von einer Zwölfjährigen verfassten Gedichts alle Gäste des Abends vernehmen können. „Und so ein Gedicht ist für uns eigentlich wie ein Hauptpreis“, so Ortssprecher Wolfgang Probst.