Das erste Mal vergisst man nicht. Für die Öffentlichkeit war es damals am 6. Juni 2004 eine Randnotiz, als im Fritz-Walter-Stadion von Kaiserslautern plötzlich ein Typ mit blonden Haarsträhnen für die DFB-Auswahl auflief. Bastian Schweinsteiger hat den Moment nicht vergessen. „Ich kann mich genau erinnern: Ich kam zur Halbzeit gegen Ungarn rein, wir haben 0:2 verloren.“ Der einstige Teamchef Rudi Völler hatte den jungen Bayern-Profi für Andreas Hinkel eingewechselt. Später durfte auch noch Lukas Podolski im Nationalteam debütieren.
Das Länderspiel am Betzenberg hatte unter dem Motto „50 Jahre Wunder von Bern“ gestanden, doch damals rumpelte der deutsche Fußball so kräftig, dass es nicht nur gegen die noch von Lothar Matthäus trainierten Magyaren, sondern auch bei der EM in Portugal schiefging. Die Mitspieler von „Schweini“ und „Poldi“, deren Kosenamen erst später Kultstatus erreichten, hießen damals Jens Nowotny und Dietmar Hamann, Fredi Bobic oder Frank Baumann.