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WÜRZBURG
Barbara Stamm: „Der Politik-Betrieb kann brutal sein“
Macht und Partei, Heimat Würzburg und die Flüchtlinge: Ein sehr persönliches Sommergespräch mit der Landtagspräsidentin.
Tritt im November noch einmal als CSU-Vize an: Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Gespräch mit der Main-Post.
Foto: Thomas Obermeier | Tritt im November noch einmal als CSU-Vize an: Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Gespräch mit der Main-Post.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:36 Uhr

Hand aufs Herz: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, die eigene Tochter politisch in eine ganz andere Richtung ziehen zu lassen?

Stamm: Also ich hätte mir nicht vorstellen können, dass eines meiner drei Kinder jemals in die Politik geht.

So abschreckend?

Stamm: Als Mutter war ich weniger präsent als andere, die Familie musste auf einiges verzichten. Und Claudia hätte nach ihrem Politik- und Philosophiestudium und den zehn Jahren im Journalismus auch einen anderen Weg gehen können. Als sie mir gesagt hat, dass sie jetzt bei den Grünen ist, habe ich zunächst mal geschluckt. Dann hat sie mir offenbart, dass sie für den Landtag kandidieren will. Meine erste Reaktion war: „Grün und Landtag – kannst Du nicht warten, bis ich aufhöre?“ Und sie hat nur gemeint: „Nö, dann bin ich zu alt.“ Aber sie ist in einer demokratischen Partei, das ist für mich ausschlaggebend. Ich habe dadurch noch ein Stück mehr Toleranz gelernt. Und das schadet ja auch nicht.
 

Zur Person: Barbara Stamm

Die Würzburgerin, geboren in Bad Mergentheim, gelernte Erzieherin und Mutter dreier Kinder, begann ihre politische Laufbahn Ende der 60er Jahre mit dem Eintritt in die CSU. Von 1972 bis 1987 war sie für die Partei Mitglied im Würzburger Stadtrat, 1990 scheiterte sie als OB-Kandidatin der CSU gegen Jürgen Weber (Würzburger Liste). 1976 wurde sie erstmals in den Landtag gewählt. 1987 berief Franz-Josef Strauß die 42-Jährige als Sozialstaatssekretärin ins Kabinett. 1994 wurde sie Ministerin, ab 1998 zudem stellvertretende Regierungschefin. 2001 musste Stamm im Zuge der BSE-Krise zurücktreten. Seit 2008 ist sie Landtagspräsidentin, bereits seit 1993 stellvertretende CSU-Parteivorsitzende.

 
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