Dass das Projekt B 26n in einer „Endlosschleife“ landen und ohne Resultat bleiben könnte, fürchtet der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Schneider aus Karlstadt. Er greift deshalb die Forderung seiner Landtagskollegion von den Grünen, Simone Tolle (Arnstein) zu einem runden Tisch auf. Grundlage müssten allerdings die „breiten Erkenntnisse aus dem Raumordnungsverfahren“ sein.
Zwei Einsichten seien nach dem Abschluss der raumplanerischen Beurteilung im Raumordnungsverfahren durch die Regierung von Unterfranken gewachsen, stellt Schneider in einer Pressemitteilung fest: Zum einen brauche es Lösungen, die den steigenden Verkehr aufnehmen und lenken, zum anderen brauche es eine Entlastung der Werntalgemeinden und der Stadt Karlstadt.
Dies habe auch der Verein Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B 26n erkannt, schreibt der SPD-Politiker, doch gingen deren Vorschläge, mit Geschwindigkeits- und Tonnagebegrenzungen kurzfristige Abhilfe zu schaffen, an der Realität vorbei. So sei es bereits heute nicht möglich, mit zügiger Geschwindigkeit durch das Werntal zu fahren. Eine Tonnagebegrenzung wiederum sei angesichts der Diskussion um Gigaliner fern jeder Realität und würde darüber hinaus dem industriestarken Landkreis schaden und die Verkehrsprobleme in andere Gebiete abdrängen.
Schneider lobt in seiner Pressemitteilung „das akribisch durchgeführte Raumordnungsverfahren und die breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen der Region“. Dies habe zu konstruktiven Vorschlägen geführt, die es gelte jetzt gemeinsam voranzubringen. Der Karlstadter warnt: „Wer glaubt, die umfänglichen Umweltverträglichkeits- und Raumordnungsverfahren, Trassenverlaufs- und Verkehrswirksamkeitsprüfungen verwerfen und ein komplett neues Verfahren auflegen zu können, verläuft sich in der Endlosschleife.“ Das bedeute die „Null-Lösung“ und die sei für die gesamte Region verheerend.
Die Annäherung der BI Pro B 26n an eine Flächen sparende dreistreifige Trasse nehme nicht nur raumordnerische sondern auch finanzielle Bedenken auf und zeige Konsensbereitschaft, freut sich Schneider. Nun müssten alle Landtags- und Bundestagskollegen der Region eine Konsenslösung zu finden und diese in München und Berlin mit Nachdruck vertreten. „Sonst laufen wir Gefahr, aus allen künftigen Verkehrsplanungen des Bundes und des Landes in Gänze herauszufallen.“