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WÜRZBURG
Auf Operationsreise in Manila
nat
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:41 Uhr

Vor knapp 20 Jahren sammelte ein plastischer Chirurg aus Australien ein Team von Kollegen, Ärzten anderer Fachrichtungen und OP-Kräften um sich und gründete eine Hilfsorganisation: „Operation Restore Hope“. Für gut zehn Tage reiste der Chirurg mit seinen Mitstreitern fortan Jahr für Jahr auf die Philippinen und operierte dort bei jedem Besuch 150 bedürftige Kinder und Jugendliche mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und anderen Gesichtsdeformitäten. Das Ziel der Ärzte: den Kindern, die alle aus armen Familien kommen, ein menschenwürdiges Leben mit einer Zukunftsperspektive möglich zu machen.

Vor 14 Jahren ist der in Würzburg aufgewachsene und ausgebildete Arzt Dr. Christopher Wachsmuth zum Team von „Operation Restore Hope“ gestoßen. Mit ihm erweiterte sich die Helfergruppe um Mitarbeiter aus Deutschland und Abu Dhabi. Auch seine Schwester, die Würzburger Zahnärztin Dr. Stephanie Dorn, ist inzwischen zu dem Team gestoßen. Nach dem Rückzug des Gründers von ORH übernahm Christopher Wachsmuth, der lange Jahre an der Würzburger Uniklinik arbeitete und inzwischen als plastischer Chirurg und Handchirurg in Leipzig tätig ist, im Jahr 2007 die Leitung des Helferteams. Seitdem trägt Wachsmuth die Hauptverantwortung für die jährlichen Operations-Missionen auf den Philippinen.

Zur finanziellen Förderung hat der Mediziner vor fünf Jahren einen deutschen Trägerverein für „Operation Restore Hope“ gegründet, dessen Aufgabe es ist, die Organisation bekannt zu machen und Mittel für die Arbeit einzuwerben. Denn es arbeiten zwar alle Mitarbeitenden ehrenamtlich und tragen die Kosten für die Reise und ihre Unterbringung und Verpflegung überwiegend selbst. Doch die Operation eines Kindes oder Jugendlichen kostet durchschnittlich 200 Euro – und kann nur Dank der Spenden geleistet werden.

Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sind angeborene Fehlbildungen, auch Wolfsrachen genannt. Aus gutem Grund, denn die Betroffenen sind durch die Krankheit stark entstellt. Auf den Philippinen kommen der Gendefekt und damit die Fehlbildungen besonders häufig vor. Insgesamt sind dort etwa 200 000 Menschen betroffen. Und in dem fernöstlichen Land gebe es bei weitem nicht genügend ausgebildete Chirurgen, um alle Fälle behandeln zu können, berichtet Wachsmuth. Dazu kommt, dass nur die Hälfte der Bevölkerung überhaupt Zugang zur Gesundheitsversorgung hat.

Rund 2200 kleinen Patienten hat der 45-jährige Arzt inzwischen in Manila und Cebu, der zweitgrößten Stadt auf den Philippinen, schon betreut. Die meisten medizinischen Verbrauchsutensilien wie Medikamente und Antibiotika, Nahtmaterial, Instrumente und Gerätschaften bringen er und seine Kollegen selbst mit, wenn sie auf Operationsreise gehen.

Eine Ausstellung über die Arbeit von „Operation Restore Hope“ ist seit dieser Woche in der Sparkasse Mainfranken, Hofstraße 9, zu sehen. Sie läuft bis 22. Februar. Mehr Infos zur Organisation: www.operationrestorehope.de

Einsatz auf den Philippinen: Chirurg Dr. Christopher Wachsmuth, der aus Würzburg stammt, hilft kleinen Patienten ehrenamtlich.
| Einsatz auf den Philippinen: Chirurg Dr. Christopher Wachsmuth, der aus Würzburg stammt, hilft kleinen Patienten ehrenamtlich.
 
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