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Auf eigene Brunnen setzen
Von unserer Mitarbeiterin Nadja Kess
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:55 Uhr

Schon im November war die Wasserversorgung in Gramschatz Thema im Bauausschuss. Der Tiefbrunnen1 kann wegen mikrobiologischer Verunreinigungen nicht mehr ans Netz angeschlossen werden. Zudem ist die Deckschicht des Brunnens nicht ausreichend und eine ausreichende Absperrung von oben fehlt. Der Tiefbrunnen 2 musste wegen Mangan und Eisenablagerungen regeneriert werden und konnte dann wieder freigeschaltet werden.

Grundsätzlich braucht jede zentrale Wasserversorgung laut Christian Dehmer vom Büro Köhl zwei Standbeine der Wassergewinnung. In Gramschatz gibt es drei Varianten. Doch der Anschluss an den dem Zweckverband Mühlhäusener Gruppe wäre wegen der Betriebskosten unrentabel. Beim Anschluss an den Zweckverband Fernwasser Main, der einen Abgabeschacht in Retzstadt hat, zwar die Betriebskosten gering, aber die Investitionskosten so hoch, dass auch diese Lösung unwirtschaftlich wäre.

Dehmer schlug deshalb vor, die bestehenden Brunnen umzubauen und zu sanieren. Auch neue Brunnenstandorte sollen erkundet werden, vorzugsweise in der Nähe des Gramschatzer Waldes. Hier seien die menschlichen Eingriffe nicht so hoch, wie auf landwirtschaftlichen Flächen.

Falls sich die Standorterkundung als erfolgversprechend herausstellt, werden geophysikalische Messungen durchgeführt, um den Bohrstandort besser bestimmen zu können. Mit Versuchsbohrungen mit Pumpversuchen kann dann geklärt werden, ob wirklich Wasser da ist, wie viel Wasser da ist und welche Qualität das Wasser hat. Zeigt sich ein Standort als geeignet, wird eine Kostenschätzung der Maßnahme ausgearbeitet.

Drei bis fünf Jahre

Als Vorteil von eigenen Brunnen wird die Unabhängigkeit von anderen gesehen, auf deren Preissteigerungen die Gemeinde keinen Einfluss hätte. Bürgermeister Burkard Losert und der Gemeinderat sprachen sich deshalb für die Eigenwasserversorgung aus. Diese Variante sei alles in allem nachhaltiger. Die Kosten belaufen sich nach grober Schätzung auf 1,8 Millionen Euro.

Wie Dehmer mitteilte soll die Standortsuche zeitnah stattfinden, so dass die Kostenrechnung noch dieses Jahr auf den Tisch kommt. Mit der Versuchsbohrung rechnet er Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres. Bis ein neuer Brunnen geschaffen ist, wird es zwischen drei bis fünf Jahren dauern.

 
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