
Als Backpackerin hatte Full, die schon zuvor viel in der Welt unterwegs war, dieses immense Ausmaß an Hilfsbereitschaft nicht kennengelernt. Was war der Unterschied?, fragte sich die 24-Jährige und ging dem auf den Grund. „Viele Menschen sagten, dass wir mit dem Fahrrad nicht bedrohlich wirkten. Wir sahen nicht aus, als wollten wir feiern und trinken, sondern einfach nach müden Radlern, die einen Schlafplatz suchten.“ Das schaffte Vertrauen. „Fast schien es, als würde das Fahrrad eine Magie ausstrahlen.“
Die Warm-Shower-Gemeinschaft
Gute Erfahrungen machten Full und der Weduwen auch mit der so genannten „Warm-Shower-Gemeinschaft“ (deutsch: Warme Dusche), ein Online-Portal, durch das man Fahrradfahrer in der ganzen Welt kennenlernt, bei denen man kostenlos unterkommen kann – ähnlich des Couch-Surfings. „Die meisten Mitglieder waren selbst viel auf Reisen, haben Gastfreundschaft erlebt und wollen diese zurückgeben“, erzählt Full. Zwei bis dreimal die Woche seien sie bei Warm-Shower-Mitgliedern untergekommen. Außer in Asien, denn da sei die Gemeinschaft noch nicht so groß. „Man versteht sich meistens sehr gut, da man von vorneherein die Leidenschaft fürs Radfahren teilt“, so die 24-Jährige, die diese Art des Reisens nur weiterempfehlen kann.