Im Mai dämpfte der konjunkturelle Gegenwind auch im Agenturbezirk Würzburg die jahreszeitübliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt. Verhaltene Auftragseingänge – vor allem in den exportorientierten Branchen-, eine noch immer spürbare Verunsicherung wegen der Staatsschuldenkrise und ein insgesamt schwieriges europäischen Umfeld sorgten dafür, dass die Arbeitslosenzahlen im Mai nur moderat gesunken sind. Mit 230 Arbeitslosen weniger als im April fiel der Rückgang nur etwa halb so hoch aus wie im letzten Jahr und blieb auch zum Teil deutlich unter den Werten der zurückliegenden Jahre.
Im Agenturbezirk Würzburg waren im Mai 9170 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg um 650 oder fast acht Prozent. Die Arbeitslosenquote verringerte sich gegenüber April um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Im Mai des Vorjahres betrug sie noch 3,1 Prozent.
„Die Arbeitsmarktentwicklung passt sich offenbar der Wetterlage an. Derzeit fehlt das belebende Element. Im bundesweiten Vergleich finden wir in Mainfranken aber nach wie vor sehr gute Bedingungen vor“, umschreibt Richard Paul, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Würzburg, die aktuelle Entwicklung. „Die Arbeitslosigkeit geht zwar saisonal beeinflusst leicht zurück, darüber hinausgehende Impulse durch eine Frühjahrsbelebung bleiben jedoch aus. Die Dynamik bleibt jedoch mit monatlich 2670 Zugängen an Arbeitslosen und 2890 Abgängen aus Arbeitslosigkeit durchaus hoch. Bei der Nachfrage nach Arbeitskräften zögern die Betriebe jedoch. Der Stellenzugang ging im laufenden Monat um ein Viertel zurück. Sonne und konjunktureller Schwung werden herbeigesehnt“, so Paul weiter.
Etwa jeder dritte Arbeitslose war älter als 50, jeder Vierte langzeitarbeitslos und jeder Zehnte unter 25 Jahre alt oder schwerbehindert.