Die vor fünf Jahren vom Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Würzburg-Heuchelhof ins Leben gerufene Fachberatungsstelle steht vor dem Aus. Einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellte der Sozialausschuss des Bezirks während seiner Sitzung einstimmig bis zum Ende 2013 zurück.
Vereinsvorsitzender Hans Schöbel informierte das Gremium in einem Brief, dass innerhalb von fünf Jahren rund 375 000 Euro in die Fachberatungsstelle für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung investiert worden sind. Davon übernahm die „Aktion Mensch“ 227 000 Euro, der Verein steuerte 148 000 Euro bei. „Ungefähr 1000 Menschen wurden von September 2007 bis heute unterstützt, oft schnell und unbürokratisch, auch über längere Zeiträume und sehr intensiv“, hob er hervor.
Im August diesen Jahres ende nun die Förderung der „Aktion Mensch“. Deshalb benötige der Verein neue Finanzierungsmöglichkeiten, um dieses „wertvolle Angebot zum Segen für viele Menschen“ zu erhalten.
Immer mehr Anträge
Laut der Sozialverwaltung des Bezirks geht die bisher von der Beratungsstelle geleistete Tätigkeit über das Aufgabenspektrum eines Dienstes der offenen Behindertenarbeit hinaus, weil sie beispielsweise Schuldnerberatung, Hilfestellung bei Problemen am Arbeitsplatz sowie Beratung bei der Hilfsmittelversorgung angeboten habe. Die Verwaltung wies zudem darauf hin, dass „in letzter Zeit vermehrt Anträge auf Förderung neuer Dienste im Rahmen der überregionalen offenen Behindertenarbeit (OBA) an den Bezirk herangetragen worden seien. „Vor dem Hintergrund der Zuständigkeit anderer Kostenträger und angesichts der angespannten Haushaltslage“ seien diese Förderanträge einstimmig abgelehnt worden.
Peter Motsch (CSU) befürwortete die Zurückstellung des aktuellen Antrags bis Ende 2013, „um in Ruhe darüber zu reden“. Kathi Petersen (SPD) erklärte, vor einer Entscheidung solle zunächst der Bedarf geprüft werden, und ob möglicherweise bereits bestehende Angebote erweitert werden könnten.