zurück
WÜRZBURG/OBER- HAMBACH
Andreas Huckele: Lauter schreien geht nicht
Andreas Huckele Als Schüler an der Odenwaldschule wurde er sexuell missbraucht. Mit seinem Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien?“ befreite er sich aus dem Gefühl der Ohnmacht. Bis heute fragt sich Andreas Huckele, warum der Rechtsstaat die Opfer so alleinlässt.
Andreas Huckele: Lauter schreien geht nicht
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:49 Uhr

Warum hat er nicht früher nein gesagt? Warum hat er sich nicht früher gegen seinen Peiniger gewehrt? „Weil ich nicht konnte.“ Andreas Huckele wurde jahrelang sexuell missbraucht. Jahrelang hat er geschwiegen, sich geschämt. Jahrelang war er wie erstarrt, verstört, hilflos, ohnmächtig vor Ekel und Angst. In seinem Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien?“, das er bei Rowohlt unter dem Namen Jürgen Dehmers veröffentlichte, erinnert sich Huckele an den Moment im Jahr 1985, als er in der Lage war zu kämpfen. „Ich stieß ihn weg.“ Damals war er 16 Jahre alt. Doch mit dem Wegstoßen des Täters war der Missbrauch nicht aus der Welt. Er ist bis heute nicht aus seinen Gedanken und seiner Gefühlswelt verschwunden. „Jede Form von sexualisierter Gewalt gegen Kinder ist Seelenmord“, sagt er.

Immer informiert sein und
14 TAGE GRATIS testen
  • Alle Artikel in der App lesen
  • Bilderserien aus Mainfranken
  • Nur 9,99€/Monat nach der Testphase
  • Jederzeit monatlich kündbar