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GRETTSTADT
Amtsblatt kommt nur alle zwei Wochen
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:05 Uhr

Das Amtsblatt bereitet der Verwaltung Probleme. Grund sind die angekündigte Preiserhöhungen des Revista-Verlags von knapp 30 auf 60 Euro für die Printausgabe sowie erstmals 24 Euro für die elektronische Zustellung, die bislang kostenlos war. Einen Kündigungsbeschluss des Gemeinderats gibt es bereits, vollzogen wird die Kündigung aber erst 2016.

Zuletzt wurde mit dem Verlag eine neue Variante verhandelt: Statt wöchentlich soll das Mitteilungsblatt ab Januar nur noch zweiwöchentlich erscheinen für 28 Euro, die digitale Version bliebe weiterhin kostenlos. Bürgermeister Ewald Vögler möchte damit Schnellkündigungen zu Neujahr verhindern.

Es gab jedoch Kritik im Gemeinderat. „Weniger Angebot bei gleichem Preis ist auch eine Verteuerung“, monierte Günter Birkner. Martin Siepak sprach von Augenwischerei. „Wenn wir nicht zustimmen, sind Anfang Januar zehn bis zwanzig Prozent der Abonnenten weg“, befürchtete hingegen Felix Schneider. Letztlich wurde die zweiwöchentliche Lieferung bei einer Gegenstimme gebilligt.

Gräber werden teurer

Teurer werden auch die Bestattungen: Ein Familiengrab mit vier Plätzen kostet künftig 475 statt 450 Euro, ein Reihengrab (mit zwei Plätzen) und ein Urnenreihengrab kommen auf jeweils 235 Euro, eine Verteuerung von jeweils zehn Euro. Aussegnungshalle und Vorhalle schlagen erstmals pro Tag mit 20 Euro zu Buche. Nötig wurde die Änderung der Satzung durch die Aufnahme von Urnenwiesengräbern in die Bestattungsordnung, die 355 Euro (Reihengrab) und 595 Euro (Familie) kosten.

Erstmals wurden 10 000 Euro Haushaltsmittel für die Seniorenbetreuung beschlossen, wie von Karoline Wolf beantragt. Ein Arbeitskreis soll den Bedarf ermitteln, zusätzlich zu bestehenden Angeboten von Seniorenvereinen oder kirchlichen Organisationen. Bürgermeister Ewald Vögler sieht hier eher ein ehrenamtliches Organisationsteam in der Pflicht und warnte vor enormen Kosten bei einem umfassenden Gemeindeangebot. Hier müssten schnell zwei, drei Stellen geschaffen und hunderttausende Euro investiert werden. Beim altersgerechten Wohnen sei der Nahbereich abgedeckt, anders als Kirche und KAB habe die Gemeinde auch kaum noch Räume zur Verfügung. „Die Hauptverantwortung wird bei Gemeinderat und Gemeinde bleiben müssen“, meinte hingegen Gemeinderätin Wolf, nachdem das Vereinsmodell nicht mehr so funktioniere wie früher. Es gehe ihr nur um die Ermutigung, etwas in diese Richtung zu tun.

Am Schluss blickte der Rathauschef auf das Jahr 2014 zurück, das durch zwei Großprojekte geprägt war: die neue Kinderkrippe („eine schwere Geburt“) und der Neubau der über 3,5 Millionen Euro teuren Kläranlage. Der habe schon seit 1998 auf der Agenda gestanden, wo man noch arglos von 500 000 Mark Kosten ausgegangen war: „Hätten wir 1998 gesagt, wir bauen die Kläranlage für sieben Millionen Mark, man hätte uns an die Wand genagelt und rot angemalt“, meinte Vögler launig. Mitte 2015 soll nun das Baugebiet Obereuerheim bezugsfertig sein, desweiteren soll ein späteres Baugebiet für Grettstadt vorbereitet werden.

 
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