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HEIDINGSFELD
Als die Ski-Asse Felix und Maria Lesen lernten
Schwester Immanuela: Die ehemalige Grundschullehrerin interessiert sich sehr für die Karriere ihrer beiden früheren Schützlinge Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther.
Foto: Franz Nickel | Schwester Immanuela: Die ehemalige Grundschullehrerin interessiert sich sehr für die Karriere ihrer beiden früheren Schützlinge Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther.
Von unserem Mitarbeiter Franz Nickel
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:43 Uhr

Wenn sich an diesem Samstag um 13.45 Uhr Slalom-Ass Felix Neureuther bei den Olympischen Spielen in Sotschi in den Stangenwald stürzt, fiebert auch Schwester Immanuela im Kloster der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Heidingsfeld mit. Sie erlebte den Skistar im Jahr 1990 als ABC-Schütze in der Grundschule an der Burgstraße in Garmisch. Sowohl ihm als auch seiner damaligen Klassenkameradin – Goldmedaillengewinnerin Maria Höfl-Riesch – brachte sie Lesen und Schreiben bei. Jetzt verbringt Schwester Immanuela in Heidingsfeld ihren Ruhestand.

„Beide Kinder waren nett und freundlich“, stellte sie den berühmten Skifahrern 24 Jahre später ein gutes Zeugnis aus. In den Jahrgangsstufen eins und zwei hatte Schwester Immanuela die beiden Spitzensportler unter ihren pädagogischen Fittichen. Sie weiß sogar noch genau deren Plätze im Klassenzimmer: Felix saß in der zweiten Reihe am Fenster, Maria zwei Reihen dahinter, „weil sie schon damals ziemlich groß war“. Außerdem erinnert sie sich daran, dass Maria früher sehr gern Tennis gespielt hat.

Selbstverständlich konnte die Lehrerin 1990 und 1991 nicht ahnen, dass dieses Duo einmal das Herzstück der deutschen Skinationalmannschaft bilden würde, aber: „Die Eltern von Felix, Rosi Mittermaier und Christian Neureuther, waren sehr nette Leute ohne Berührungsängste.“

Für Wintersport interessiert sich die Schwester, die 1998 den Schuldienst beendet hat, besonders, weil es keine Fouls gibt, und die Sportler „ihre eigenen Leistungen zeigen“. Zwar informiert sie sich auch über Leichtathletik und Großveranstaltungen wie Weltmeisterschaften im Fuß- und Handball, aber „die Artikel über Maria und Felix lese ich genauer“. „Man hat ja eine andere Beziehung zu ihnen, weil man sie kennt.“

Über die Goldmedaille von Maria hat sich Schwester Immanuela sehr gefreut; „das war für sie bestimmt ein schönes Gefühl“.

Als Felix trotz der Folgen seines Verkehrsunfalls im Riesenslalom startete und den äußerst respektablen achten Platz belegte, atmete sie erleichtert auf. „Das Wichtigste war, dass er unverletzt ins Ziel gekommen ist.“ Vor dem Slalom an diesem Samstag, der Spezialdisziplin von Felix, meinte sie: „Ich traue ihm eine Medaille zu.“

Wenn die beiden Skirennläufer Erfolge feiern, erhalten sie Post von ihrer ehemaligen Lehrerin. Nach dem Sieg in Kitzbühel gratulierte sie Felix Neureuther in einem Brief. „Ich habe ihn beglückwünscht und ihm mitgeteilt, dass ich ihn in meine Gebete einschließe.“

Handgeschriebener Brief

Auch Maria Höfl-Riesch hat sie bereits des Öfteren Post geschickt. Vor wenigen Wochen bekam Schwester Immanuela sogar eine Antwort von der Skirennläuferin: einen handgeschriebenen Brief.

Nach der Grundschulzeit traf die Schwester ihre ehemalige Schülerin noch einmal zufällig in Garmisch-Partenkirchen. Auch Felix Neureuther lief ihr über den Weg, als sie in der Nähe seines Elternhauses unterwegs war. „Er wollte mit dem Auto wegfahren, und als er mich sah, stieg er aus, und wir unterhielten uns.“

Nach den Olympischen Winter-spielen setzt sich Schwester Immanuela sicherlich wieder hin und schreibt einen Glückwunschbrief an Maria Höfl-Riesch. Vielleicht sogar zwei Briefe, wenn Felix Neureuther am Samstag im Slalom gut durchkommt.

 
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