„Es ist ein alter Bekannter, über den wir hier diskutieren“, sagte Stadtbaurat Christian Baumgart im Umwelt- und Planungsausschuss am Dienstag. Gemeint war das Wohnbauprojekt Platz'scher Garten zwischen Rottendorfer- und St. Benediktstraße. Nach einem verlorenen Bürgerentscheid am 21. April geht es nun mit den Planungen und Verwaltungsentscheidungen weiter. Zwei Würzburger und die Bürgerinitiative „Paradiesgarten“ hatten sich gegen das Bauprojekt auf dem Gelände des Klosters des Benediktinerordens gewandt und waren knapp am Quorum gescheitert.
Nun wird also der Bebauungsplan für das neue Wohngebiet ausgelegt, sollte auch noch der Stadtrat am 11. Juli den Inhalten zustimmen. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten jedenfalls mit einer Gegenstimme für die Auslegung. Zuvor hatte Baumgart einige Neuigkeiten zu dem Bauprojekt verkündet. Der Bauherr Riedel aus Schweinfurt habe sich bemüht, die Anregungen aus den öffentlichen Diskussionen aufzunehmen.
Als wesentliche Änderung bezeichnete der Stadtbaurat die Reduzierung der Anzahl der geplanten Häuser. Aus sieben würden nun noch sechs Gebäude. Neu war das allerdings nicht, denn schon zu Beginn des Jahres hatte Riedel Bau-Geschäftsführer Matthias Lambers erklärt, das Gelände für das so genannte „Haus 6“ stünde für eine Bebauung nicht zur Verfügung. Dort liegt ein Erbaurecht bis 2030 drauf. Und Riedel Bau plane dort auch nichts.
Allerdings konnte Baumgart einige andere Neuigkeiten vermelden: In der ersten Auslegung sahen die Planungen noch 115 Wohnungen vor, 95 Appartements werden es jetzt endgültig. Das Haus 7, parallel zum Ringpark gelegen, werde um ein Geschoss von fünf auf vier reduziert. Dass Bäume im Platz'schen Garten dem Bauprojekt weichen müssen, war für die Bürgerinitiative ein Riesenthema. Nun liegen die aktuellen Zahlen vor: Statt 53 werden nun 43 Bäume gefällt. Und bei den Neupflanzungen hat Riedel Bau auch aufgestockt: Statt 20 gibt es jetzt 30 Bäume.
Die Gebäude rücken laut Baumgart nun außerdem drei bis fünf Meter von der Straße weg. Und in diesem neu geschaffenen Zwischenraum sind jetzt fünf Baumpflanzungen geplant.
Bis zur Stadtratssitzung am 11. Juli will der Stadtbaurat auch eine klar begründete Zustimmung zu dem Bauprojekt von Garten- und Umweltamt vorlegen. Die städtischen Dienststellen hatten zu Beginn der Planungsphase noch Bedenken geäußert, was Lärmschutz und Feinstaubbelastung im Quartier angehen. Lambers war selbst im Ausschuss und verfolgte den nächsten Schritt seines Projektes. Er hofft nun, im Oktober oder November mit dem Bau beginnen zu können.
Die Bestandsgebäude des Klosters bleiben ja erhalten. Sie sind derzeit teilweise an Menschen mit Behinderung von der Lebenshilfe vermietet. Das Projekt, dort Wohnraum für Studenten zu schaffen, behält Lambers im Auge. Einen entsprechenden Bauantrag hat er jedenfalls bei der Stadt schon gestellt.