Zu Tränen gerührt waren die Menschen im bosnischen Banja Luka, als ihnen drei Weihnachtstrucks der Johanniter-Unfallhilfe Bayern über 4500 Hilfspakete brachten, teilt die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats mit. Helfer aus ganz Bayern, darunter zahlreiche Engagierte aus Unterfranken, hatten auf Initiative der katholischen Friedensbewegung Pax Christi der Diözese Würzburg in der Adventszeit Lebensmittel, Vitamine und Malsachen verpackt.
Drei 40-Tonner transportierten die dringend benötigte Fracht in die Hauptstadt der Serbischen Republik, eine Teilrepublik des Staates Bosnien und Herzogowina. Manfred Emmerling (Würzburg) und Sigrid Roth (Arnstein) leiteten den Konvoi.
Kurz nach der Ankunft brachten Barbara Häußler von Pax Christi Würzburg und Sigrid Roth von der Johanniter-Unfallhilfe Bayern die ersten Pakete in den Javni-Club, eine Wärmestube für ältere Menschen. Die übrigen Kisten gingen an die dortige Caritas, das Sozialzentrum der Pfarrei Budzak, die Merhammed-Suppenküche, die Behindertenorganisation „Partner“, das Straßenkinderprojekt „Neue Generation“ und an den Verein Mirna Luka, ein Partnerprojekt der katholischen Friedensbewegung Pax Christi Würzburg.
Seit dem Krieg auf dem Balkan gibt es gute Verbindungen zwischen Pax Christi Würzburg und Banja Luka. Claudia Kukla aus Großostheim hatte ab 1997 als Friedensfachkraft dort auf Anfrage von Bischof Franjo Komarica das Versöhnungsprojekt Mirna Luka aufgebaut. Heute unterhält nach Angaben von Pax Christi ein einheimisches Team aus überwiegend Ehrenamtlichen ein Beratungsbüro und führt die Friedensarbeit mit verschiedenen Volksgruppen weiter.
„Diese Arbeit ist bitter notwendig“, erklärte Häußler. Ein Drittel der Menschen in der 220 000-Einwohner-Stadt wurde nach dem Balkankrieg zwangsweise in Banja Luka angesiedelt, die Arbeitslosigkeit unter ihnen ist hoch. Die meist serbisch-orthodoxen Christen stammen aus Kroatien und den übrigen Teilen des ehemaligen Jugoslawien. Zugleich wurden rund 90 Prozent der ansässigen Katholiken und Muslime vertrieben. Am schlimmsten betroffen sind Alte und Alleinerziehende.