Am 21. März verwandelt der 25. Sport- und Medienball das Congress Centrum Würzburg in eine große Bühne für Würzburgs feine Gesellschaft. Mit der Gala tritt Rudi May von seinen selbst gewählten Aufgaben zurück. Der Würzburger Unternehmer hat als Vorsitzender der Würzburger Sporthilfe den Ball aus der Taufe gehoben und ein Vierteljahrhundert organisiert.
Wenn es um den Sport geht, ist Rudi May – das darf man sagen – ein Verrückter und rekordverdächtig in ganz Deutschland. Er war und ist Mitglied in 39 Vereinen und bringt es auf 1190 Jahre Mitgliedschaft. Dazu kommen 85 Jahre als Vereinspräsident bei vier Vereinen und 32 Jahre als Ehrenpräsident. Am längsten ist er Mitglied beim TSV Güntersleben, zu dem er vor 69 Jahren kam. Einen Tag vor der Zerstörung Würzburg am 16. März – sein Vater war im Krieg – ist seine Mutter in Vorahnung mit dem Sohn zur Oma gezogen.
24 Jahre war May im Kuratorium der Deutschen Sporthilfe. Wolfgang Adami hatte ihn damals als Vorsitzender des Schwimmvereins Würzburg 05 dorthin vermittelt. So kannte May bestens den Deutschen Ball des Sport in Mainz. Karl Heinz Klug vom Präsidium des Würzburger Rudervereins brachte May eines Tages zu einer Sitzung der Würzburger Sporthilfe, in dessen Vergabe-Ausschuss May heute noch mitwirkt. Die Sporthilfe hatte damals einen Jahresetat von 2400 Mark zu vergeben, den die Stadt zur Verfügung gestellt hatte. „Das ist doch ein Witz. So kann es nicht weitergehen“, dachte sich May – und handelte.
May war damals Präsident des Tennis-Clubs Weiß-Blau, der regelmäßig Bälle im Hotel Maritim veranstaltete. Nun sollte der Ball auf eine größere Basis gestellt werden, um für die Sporthilfe größere und sichere Einnahmen zu erwirtschaften. Ursprünglich sollte er Sport- und Presseball heißen, doch weil sich der Bayerische Journalistenverband, dessen Sozialfonds auch davon profitieren sollte, dumm anstellte, wurde der „Würzburger Sport- und Medienball“ geboren.
Der erste Ball fand am 15. April 1989 statt. Der damalige Direktor des Hotel Maritim, Hans-Joachim Herrmann, und seine Assistentin Ursula Sacher-Eisele beteiligten sich maßgeblich an der Organisation. Zur Premiere spielten zwei große Bands der Zeit: Hazy Osterwald and the Entertainers und das Gloria Reuter Sextett aus Aschaffenburg mit seinem Bandleader Alois Reuter. Moderatorin des Abends war die bekannte Schauspielerin Jutta Speidel. Sie wohnte im Maritim wegen einer anderen Veranstaltung in Würzburg. May hat sie spontan angesprochen und zum Auftritt am Abend überredet.
Unter den Gästen des Abends war damals auch Fechtweltmeister Alexander Pusch. Schon bei der Premiere gab es eine Tombola mit einem Fiat Panda als Hauptgewinn.
Neben bekannten Bands hatte der Ball in all den Jahren auch immer wieder glanzvolle Showeinlagen zu bieten. Erinnert sei hier an den Ball von 1995 mit der farbenprächtigen Truppe Brasil-Tropical, spendiert von der Main-Post. Show-Auftritte hatten hier die TGW mit ihren Rhön-Rädern, die Showtanzgruppe Rieneck als achtfacher deutscher Meister, der elfte Ball sah im Jahr 2000 die Inszenierung des fantastischen Balletts „The Wall“ unter Ballett-Direktor Mario Schröder vom Stadttheater. Ein Höhepunkt war der sensationelle Auftritt der mongolischen Schlangen-Mädchen Duo Lodi, die Varieté-Meister Dirk Denzer dem Publikum präsentierte.
Viele prominente Gäste hat der Ball gesehen, darunter fünf Würzburger Oberbürgermeister. Zu den Stammgästen zählten über die Jahre der damalige Wirtschaftsminister Michael Glos und der ehemalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium Walter Kolbow. Auch berühmte Sportler haben dem Ball Glanzlichter aufgesetzt wie die Fußball-Legende Gerd Müller im Jahr 2007 oder Thomas Lurz beim Ball 2005, der kurz zuvor zum „Weltschwimmer des Jahres“ gewählt und Weltmeister im Langstrecken-Schwimmen in Dubai geworden war.
Lurz ist einer von vielen Sportlern aus Würzburger Vereinen, die auf ihrem Weg zum Erfolg von der Würzburger Sporthilfe unterstützt wurden. Zum seinem Abschied kann May hier eine beeindruckende Bilanz vorlegen: Bei rund 1,25 Millionen Euro Einnahmen kam ein Überschuss für die Förderung junger Sportler von bisher 727 000 Euro heraus.
Zur Bilanz des Sport- und Medienballes gehören aber auch die Menschen, die dahinterstehen, und da ist vor allem Marga May zu würdigen, die lange Jahre in der Organisation des Balles an der Seite ihren Mannes stand, und dies bis zuletzt trotz schwerer Krankheit. Seit einigen Jahren haben diese Aufgabe Ruth Reinfurt und Renate Betz übernommen.
Für den Jubiläumsball hat Rudi May noch einmal ein Highlight organisiert: Das Deutsche Fernsehballett tritt an diesem Abend auf. Natürlich gibt es auch diesmal wieder eine Tombola mit vielen attraktiven Preisen. Zum Tanz spielen zwei attraktive Orchester auf, die Jo Williams Band und das Gloria Sextett aus Aschaffenburg, das vom Anfang an beim Ball mit dabei ist. Bandgründer Alois Reuter hat zwar die Führung abgegeben, beim Jubiläumsball ist er aber mit dabei.
Karten für den Ball am 21. März im CCW gibt es im Büro May, Tel. (09 31) 32 22 00 und bei
TV touring, Tel.. (09 31) 79 62 20.
ONLINE-TIPP
Viele weitere Bilder aus 25 Jahren Ballgeschichte finden Sie im Artikel auf unserer Internetseite unter wuerzburg.mainpost.de