Über das ganze Jahr 2015 werden sich die Feiern zum 1200-jährigen Bestehen von Retzbach hinziehen. Bei der Bekanntgabe des Programms nahm Bürgermeister Wieland Gsell die erste Sondermünze in Empfang, die zu diesem Anlass geprägt wurde.
Sie wird es in Feinsilber für je 45 Euro in einer limitierten und nummerierten Auflage von 400 Stück inklusive Etui, Dose und Zertifikat geben. Um die 600 Euro werden die auf 20 limitierten Medaillen in Gold kosten, um die 700 Euro die weiteren 20 Exemplare in Feingold.
Der Start ins Jubiläumsjahr erfolgt mit einem Neujahrsball am Samstag, 3. Januar, ab 19 Uhr in der Bildungsstätte Benediktushöhe. Es spielen „Die Kellermäster“ mit Georg Grün an der Gitarre, René Reuchlein am Akkordeon und Patrick Müller am Kontrabass und Saxofon. Gegen 22.30 Uhr wird das Jubeljahr mit einem Feuerwerk eröffnet.
Jeden Monat finden etliche Ausstellungen, Führungen, Exkursionen oder Konzerte statt. Ein weiterer Höhepunkt ist am Samstag, 25. April, geplant. Zum Tag des Baumes sind Retzbacher Vereine, aber auch Firmen und Privatpersonen aufgerufen, östlich der Benediktushöhe auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Areal Bäume zu pflanzen.
Hochoffiziell wird es am Sonntag, 26. April. Da ist die Feier zur ersten urkundlichen Erwähnung Retzbachs im Jahr 815. Damals war es zwischen dem Bischof von Würzburg und dem Abt von Fulda um die Eintreibung des Zehnts gegangen. Die Fuldaer mit ihren armen Rhöndörfern hatten sich benachteiligt gefühlt, erklärt Wolfgang Rupp, der dem Organisationsteam angehört. Im Gasthaus „Ochsen“ hinter dem heutigen Dorfbrunnen sei der Streit beigelegt worden. Die Urkunde darüber ist somit der Nachweis für die Existenz Retzbachs.
An diesem Tag ist ein ökumenischer Gottesdienst geplant. Am alten Rathaus wird der damalige Zehntstreit nachgespielt. Schirmherr beim Festkommers ist Regierungspräsident Paul Beinhofer. Simon Heßdörfer wird im Spielleuteheim die Festrede halten. Der Tag wird bereichert durch mittelalterliche Musik, ein Klavierkonzertstück von David Vorraber, Musik von SoBeLiSiMo und einen Jubiläumswein.
Nicht ganz so rund ist der Geburtstag der alten Mainbrücke zwischen Retzbach und Zellingen, die am Sonntag, 7. Juni, wiedereröffnet wird. Sie wurde 1884 erbaut und wird im kommenden Jahr 131 Jahre alt.
Das traditionelle Retzbacher Makronenfest wird im 2015 Jahr am 1. und 2. August größer ausfallen. Es wird einen historischen Markt geben, der sich vom Rathaus in die untere Hauptstraße ziehen soll. Eingebunden werden die Straße und die angrenzenden Höfe von der Sparkasse zum Bahnhof und zum Rathaus, weiterhin der ehemalige Biergarten bei Kriegers und der Winzerkeller. Es werden Retzbach-Münzen in einfacher Ausführung aus Zinn geprägt. Geplant ist auch ein Schattenspiel mit SoBeLiSiMo.
Am Donnerstag, 31. Dezember, sollen sich alle Retzbacher um 22 Uhr am Platz an der Pfarrkirche treffen. Er ist wie ein kleines Amphitheater gestaltet. Dort wird es Bilder vom Jubiläumsjahr zu sehen gegen, man wird essen und trinken.
Der Retzbacher Sparkassen-Filialleiter Manuel Gleichmann händigte Bürgermeister Gsell die erste Münze aus, die auf der einen Seite das Retzbacher Wappen zeigt und auf der anderen das alte Rathaus. Er versicherte, die Sparkasse werde Retzbach im Jubiläumsjahr unterstützen.
Gsell lobte die bisherige Arbeit des Jubiläumsgremiums, in dem seit einem Jahr ein Dutzend Personen unter der Leitung von Heribert Zull mitarbeitet. Manches wird sich noch im Lauf des Jahres ergeben. So sollen an einem Tag möglichst alle Retzbacher, die ein Instrument spielen, musizieren.
