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Keime auf der Zahnbürste
Zahnbürste richtig reinigen: Öko-Test gibt Tipps gegen Schimmel und Bakterien
Die Zahnbürste soll eigentlich Bakterien aus dem Mund entfernen. Wird die Bürste falsch gelagert, kann sie selbst zur Keimschleuder werden. Öko-Test gibt Tipps.
Keimen keine Chance geben: Eine Zahnbürste lagert am besten mit dem Kopf nach oben im Zahnputzbecher. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn       -  Schimmel, Bakterien und andere Keime können sich auf Zahnbürsten sammeln, wenn sie falsch gereinigt oder gelagert werden.
Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild) | Schimmel, Bakterien und andere Keime können sich auf Zahnbürsten sammeln, wenn sie falsch gereinigt oder gelagert werden.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:26 Uhr

Damit Bakterien sich gut ausbreiten können, braucht es vor allem eines: eine feuchte und warme Umgebung. Beste Voraussetzungen dafür bietet fast immer das Badezimmer und im besonderen die Zahnbürste. Laut Öko-Test werden zwar beim Zähneputzen Bakterien, Speisereste und Verunreinigungen aus dem Mund entfernt, diese landen dann aber in der Zahnbürste.

Wie nach der richtigen Zahnreinigung mit Zwischenräumen und Zunge auch die Zahnbürste nicht zum Keimmagnet für Schimmel und Bakterien wird und welche Rolle der Zahnputzbecher spielt, lesen Sie hier.

Wie kommen Bakterien und Schimmel auf die Zahnbürste?

Beim Zähneputzen werden oft winzige Speisereste aus den Zähnen entfernt sowie Bakterien aus dem Mundraum. Diese bleiben in den Borsten der Zahnbürste zurück und finden dort nach Angaben von Öko-Test den perfekten Nährboden, da die Zahnbürste zum Zähneputzen immer wieder nass gemacht wird. Das begünstigt Schimmel auf den Speisereste und die Ausbreitung von Bakterien auf der Zahnbürste.

Laut Öko-Test hat eine vom SWR in Auftrag gegebene Laboruntersuchung im Jahr 2020 gezeigt, dass Zahnbürsten einen besonders guten Nährboden für Mikroorganismen bilden. Im Labor wurden Handzahnbürsten sowie die Bürstenköpfe von elektrischen Zahnbürsten untersucht. Pro Bürste wurden etwa eine Millionen Mikroorganismen gefunden: Schimmel, Bakterien und auch Fäkalkeime.

Übrigens: Laut einer Studie der American Society for Microbiology aus dem Jahr 2015 wurden auf mindestens 60 Prozent der getesteten Bürsten Fäkalkeime gefunden. Und in 80 Prozent der Fälle stammten die noch nicht einmal von der Person, der die Zahnbürste gehört. Der Übeltäter hier ist das Gemeinschaftsbadezimmer. Hier werden beispielsweise nach dem Toilettengang eben nicht nur die eigenen Bakterien in die Luft geschleudert.

Zahnbürste richtig sauber und keimfrei halten: Das sind die Tipps von Öko-Test

Damit Keime beim Zähneputzen über die Zahnbürste nicht zurück in den Mund gelangen, sollte einige Tipps beachten. So bleibt die Zahnbürste möglichst sauber und keimfrei:

Weil Schimmel und Bakterien sich besonders auf feuchtem Boden wohlfühlen, rät Öko-Test die Zahnbürste immer sorgfältig trocknen zu lassen, die Bürste aufrecht hinzustellen oder mit einem sauberen Tuch abzutrocknen. Auch möglich: zwei Zahnbürsten im Wechsel nutzen. Wer sich morgens und abends mit unterschiedlichen Bürsten die Zähne putzt, gibt den Zahnbürsten mehr Zeit zum Trocknen und reduziert damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich Keime ausbreiten. Spätestens nach drei Monaten sollten Zahnbürsten - egal ob eine oder zwei - aber gewechselt werden. Wer krank war und beispielsweise eine Erkältung, eine Magen-Darm-Erkrankung oder einen anderen Infekt hatte, sollte die Zahnbürste laut Öko-Test am besten direkt austauschen.

Was bei der Zahnbürsten-Hygiene nicht hilft oder sogar kontraproduktiv ist: desinfizieren und Schutzkappen. Laut Öko-Test und der American Society for Microbiology hat es keinen Effekt auf die Ausbreitung von Keimen die Zahnbürste regelmäßig mit Mundspülung, heißem oder kaltem Wasser auszuspülen. Eine Schutzkappe begünstigt die Keimbildung sogar. Der Grund: Unter der Schutzkappe, in einer Zahnbürstenbox oder einem anderen geschlossenen Aufbewahrungsbehältnis können die Borsten der Bürste nur langsam trocknen.

Für elektrische Zahnbürsten gelten grundsätzlich die gleichen Regeln wie für Handzahnbürsten. Laut Öko-Test sollte neben der Bürste auch das Handstück ordentlich gesäubert werden und der Bürstenkopf am besten ganz abgenommen werden.

Keime auf der Zahnbürste: Diese Rolle spielt der Zahnputzbecher

Neben der Zahnbürste muss auch der Zahnputzbecher regelmäßig gereinigt werden. Hier sammeln sich Restfeuchtigkeit, Zahnpasta- und Speisereste, die Bakterien und Schimmel begünstigen. Aus diesem Grund weist Öko-Test darauf hin, dass Zahnbürsten immer mit dem Kopf nach oben in den Becher gestellt werden sollten. Hat der Zahnbürstenkopf nämlich Kontakt zum Becherboden, haben Keime ein leichtes Spiel. Zahnputzbecher sollten regelmäßig ausgewischt oder sogar in die Spülmaschine gestellt werden, um Keimen vorzubeugen.

 
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