Ameisen spielen für unser Ökosystem eine wichtige Rolle. Mit ihren ausgetüftelten Tunnelsystemen fördern sie laut Bundesamt für Umwelt die Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum.
Doch abseits von ihrer Nützlichkeit für die Natur, können heimische Ameisenarten auch zubeißen. Das lernt jedes Kind, das schon einmal versucht hat, eine Ameisenstraße oder -kolonie bei ihrem mühseligen Tagwerk zu behindern oder sogar zu fluten. Doch können Ameisenbisse gefährlich werden? Wie steht es mit Allergikern, und welche Symptome treten im schlimmsten Fall auf? Alles zum Thema Ameisenbisse und die Gefahren, lesen Sie hier.
Sind Ameisenbisse gefährlich?
Zunächst Grundsätzliches vorausgeschickt: Ameisenbisse können, laut umweltbundesamt.de zufolge, Menschen in der Regel nicht gefährlich werden. Bei einem gesunden Erwachsenen können sie allenfalls kleinere Schwellungen, Juckreiz und Rötungen hervorrufen, die für gewöhnlich schnell wieder abklingen. Doch wie sieht es bei Allergikern aus, und was hat es mit der Ameisensäure auf sich?
Ameisenbisse: Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Was bei jedem Kontakt mit Insekten gilt, gilt auch bei Ameisen. Falls es zu einem Biss oder Stich kommt und Kinder, Alte oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem betroffen sind, sollten die Symptome ganz genau beobachtet werden. Insbesondere wenn sich die betroffenen Stellen im Mund- oder Rachenraum sowie im Augenbereich befinden, ist Vorsicht geboten.
Sobald Symptome auftreten und sich verschärfen, sollte daher nicht gezögert werden, einen Arzt oder eine Notfallstelle aufzusuchen. Auch Allergiker sollte einen schwerwiegenden Ameisenbiss am besten medizinisch abklären lassen.
Ameisensäure: Die Waldameise spritzt zusätzlich Gift
Während Hausameisen aus dem Garten es im seltenen Fall eines unglimpflichen Kontakts üblicherweise beim bloßen Beißen mit dem Kiefer belassen, kann etwa die Waldameise oder die braune Wegameisen zusätzlich ein Giftsekret absetzen. Im Gegensatz zum Ameisenbiss ist das Gift der Waldbewohner laut ameisen-ratgeber.de durchsichtig, geruchlos und stark brennend, wenn es zu einem Hautkontakt kommt. Gefährlich ist es aber anders als etwa das Giftsekret des Ölkäfers nicht.
Eingeschleppte Pharaoameisen können Krankheiten übertragen
Am gefährlichsten und gleichzeitig am unscheinbarsten ist wohl die Pharaoameise, die aus Indien eingeschleppt wurde. Nicht die Auswirkungen ihres Bisses oder Sekrets auf der Haut ist gefürchtet, sondern weil sie gefährliche Bakterien übertragen kann. Besonders in Krankenhäusern ist sie daher gefürchtet, da sie gerne in medizinische Geräte und Wundverbände eindringt und so potentiell gesundheitsgefährdende Krankenhauskeime wie Streptokokken, Staphylokokken oder Salmonellen überträgt, wie das Bundesamt für Umwelt schreibt.
Die Pharaoameise hebt sich durch ihren bernsteinfarbenen Oberkörper deutlich von heimischen Ameisenarten ab. Da die Art es gerne warm hat, ist ihr Unterschlupf in unseren Gefilden nicht selten versteckt, etwa in Heizungsschächten oder Fugen von Möbeln. Wer sie dennoch entdeckt, ist dazu angehalten, seinen Fund des Behörden zu melden.
Holzameisen können Ihr Haus schädigen
Eine weitere Ameisenart stellt keine direkte Gefahr für den Menschen dar, doch die Schäden, die sie hinterlässt können gravierende Konsequenzen haben. Die Rede ist von der Holzameisen. Das Bundesamt für Umwelt warnt daher eindringlich vor dem glänzendschwarzen Insekt: "Ein Befall mit Holzameisen im Haus ist sehr ernst zu nehmen, da der Befall so stark sein kann, dass tragende Bauteile in ihrer Haltbarkeit gefährdet sind." Die beste Anlaufstelle nach Entdeckung des Tieres ist ein qualifizierter Kammerjäger.
Ameisensäure als Heilmittel
Zum Schluss noch einmal versöhnliche Töne: Unterm Strich bleiben die heimischen Ameisenarten wichtig und nützlich für den Kreislauf der Natur. Solange man nicht auf ein Nest tritt oder die emsigen Tierchen beim Transport von Nahrung stört, droht überhaupt keine Gefahr. Die schmerzvolle Ameisensäure ist ein wichtiges Mittel in der Forschung und kann als Heilmittel gegen bestimmte Krankheiten wie Rheuma eingesetzt werden.
Wenn Ameisen also nicht in die Wohnung einfallen, sollte man sie am liebsten ihrer Wege überlassen. Falls doch, sagen wir Ihnen, wie man sie wieder herausbefördert und welche Hausmittel es gibt, sie nachhaltig loszuwerden.