Seit vergangenen Sommer sind sie in aller Munde: Bettwanzen. Die kleinen rostroten bis dunkelbraunen, vier bis sechs Millimeter langen Insekten sorgten in unserem Nachbarland Frankreich für ein regelrechtes Bettwanzen-Fieber.
Auch in Deutschland fürchten sich viele Menschen vor einem Bettwanzen-Befall. Zudem verstärken einige Irrtümer Sorgen und Ängste, wie die Krabbeltierchen ihren Weg eigentlich ins Schlafzimmer finden und ob sie gefährlich sind. Wir geben Antworten, wie das Bettwanzen-Problem entsteht.
Wie bekommt man Bettwanzen?
Viele Menschen fragen sich, wie Bettwanzen-Probleme entstehen. Wie siedeln sich die Insekten in der Wohnung an? Kommen, wie oft geglaubt wird, Bettwanzen durch Unsauberkeit?
Das Bundesamt für Umwelt (UBA) wiegelt ab: "Dass ein Befall mit mangelnder Hygiene zu tun hat, ist ein weitverbreiteter Irrtum." Das bedeutet, wer unter einem Bettwanzen-Befall leidet, braucht sich keine Vorwürfe wegen der eigenen mangelnden Hygiene machen - jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Bettwanzen.
Auch wenn Bettwanzen erst mal in der Wohnung sind, hat der Hygiene-Standard nichts mit der Ausbreitung der Krabbeltierchen zu tun. Denn zum Leidwesen der Bewohner ernähren sich Bettwanzen wie andere blutsaugende Insekten vor allem vom Blut des Menschen, weshalb man sie laut Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband (DSV) trotzdem als Hygieneschädlinge bezeichnet. Den Biss einer Bettwanze ist anhand bestimmter Merkmale leicht zu erkennen.
Wie kommen Bettwanzen in die Wohnung?
Der banale Grund, wie Bettwanzen in die Wohnungen von Menschen gelangen, ist: Sie bewegen sich dorthin. Allerdings nehmen sie nicht den Weg durch die Tür, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Denn Bettwanzen sind ein Wandervolk, das nicht selten als blinder Passagier im Reisegepäck des Menschen den Ort wechselt. Auch die Anschaffung von gebrauchten Möbelstücken, Matratzen oder Bilderrahmen ist ein häufiger Grund für einen Bettwanzen-Befall, wie das UBA schreibt.
Wie vermeidet man Bettwanzen in der Wohnung?
Doch wie schützt man sich vor Bettwanzen? Der DSV schreibt: "Leider kann man sich kaum vor einem Bettwanzen-Befall schützen." Allerdings gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen, wie man einen Bettwanzen-Befall unwahrscheinlicher macht. Ganz wichtig ist die Prüfung des Reisegepäcks auf unliebsame Trittbrettfahrer hin.
Sind Bettwanzen gefährlich?
Haben es die Tierchen dennoch in die Wohnung geschafft, braucht man dennoch nicht zu verzagen. Zwar werden Bettwanzen aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit manchmal mit den tatsächlich gesundheitsgefährlichen Zecken verwechselt. Doch anders als Zecken sind Bettwanzen aus medizinischer Sicht völlig ungefährlich.
Allerdings sollten die psychischen Folgeerscheinungen - vorneweg Ekel-Attacken und Schlafstörungen - eines Bettwanzen-Befalls nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch die finanziellen Konsequenzen einer professionellen Schädlingsbekämpfung sind laut dem UBA nicht zu unterschätzen. Sie sei dennoch unbedingt zu empfehlen. Auf der Seite des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verbandes sind echte Profis über die Postleitzahl schnell zu finden.