Wer mit einem Hund kuschelt und es plötzlich in der Nase juckt, Husten auftritt und tränende Augen bekommt, leidet wahrscheinlich an einer Hundeallergie. Diese kann von Rasse zu Rasse unterschiedlich stark ausfallen. Welche Hunde für Allergiker geeignet sind und wie die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene sind, erfahren Sie hier.
Diese Hunde sind für Allergiker geeignet
Allergien gegen Hunde treten nach Angaben der Allianz seltener auf als gegen Katzen. Trotzdem können sie jederzeit ausbrechen, auch wenn Menschen schon ihr ganzes Leben mit Hunden zusammenleben. Menschen, die aber bereits empfindlich auf Hausstaubmilben und Pollen reagieren, haben ein höheres Risiko auch gegen Hunde oder Katzen allergisch zu sein.
Wirklich allergenfreie Rassen gibt es laut der Allianz aber nicht. Der einzige Unterschied liege in dem Allergenpotenzial zwischen den einzelnen Hunderassen. Das heißt, dass manche Rassen mehr Allergene produzieren, auf die Menschen allergisch reagieren können, als andere Rassen. So schreibt die Allianz, dass Hunde ohne Fellwechsel und langhaarige Rassen für Allergiker geeigneter sind als kurzhaarige Rassen. Unter anderem werden folgende genannt:
- Pudel
- Labradoodle
- Basenji
- Yorkshire Terrier
- Malteser
Die Helvetia Versicherung nennt zudem noch Schnauzer, Havaneser und Wasserhunde, die weniger Allergene ausschütten als andere Hunderassen und deshalb gut für Allergiker geeignet sind. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass auf Wesenszüge, Bewegungsdrang und Verhalten geachtet werden sollte, wenn es um die Wahl der richtigen Rasse geht.
Allergisch gegen Hunde: Diese Allergene sind verantwortlich
Menschen sind nicht gegen Hundehaare allergisch, sondern sie reagieren auf Allergene, die sich im Speichel, in Hautschuppen oder im Urin befinden. Dadurch gibt der Hund die Allergene an die Umwelt ab. Aus diesem Grund ist der Begriff "Hundehaarallergie" eigentlich nicht korrekt. Nach Angaben der Allianz heißen die Allergene des Hundes folgendermaßen:
- Can f1
- Can f2
- Can f3
- Can f5
Bei Menschen ist zu 50 bis 90 Prozent vor allem das Allergen Can f1 für die allergische Reaktion verantwortlich. Es sorgt im Körper des Menschen für eine Fehlfunktion des Immunsystems. Der Körper sieht das Allergen als Bedrohung an und reagiert deshalb überempfindlich.
Welche Symptome treten bei einer Allergie gegen Hunde auf?
Wie ein Mensch auf eine Hundeallergie reagiert, ist unterschiedlich. Die gängigsten Symptome sind laut der Allianz aber folgende:
- Niesen und eine laufende oder verstopfte Nase
- Husten und Atembeschwerden
- juckende oder tränende Augen
- juckende und gereizte Haut
- Hautrötungen oder Ekzeme
- Hautausschlag und Nesselsucht
- Kopfschmerzen
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Übelkeit und Schwindel
In einzelnen Fällen könne eine Allergie gegen Hunde auch zu Asthmaanfällen und chronischem Asthma führen. Auch eine gefährliche anaphylaktische Reaktion ist möglich. Bei solch extremen Symptomen ist der einzige Ausweg häufig, den Hund abzugeben.
Allergisch gegen Hunde: So kann die allergische Reaktion gering gehalten werden
Auch hypoallergene Hunde, die für Allergiker geeignet sind, verlieren Hautschuppen und durchleben meist einen Fellwechsel. Um den Alltag für Allergiker zu vereinfachen, empfiehlt die Helvetia Versicherung diese Maßnahmen:
- regelmäßiges Staubsaugen, um Hundehaare und Hautschuppen zu entfernen
- den Hund vom Sofa und Schlafzimmer fernhalten
- nicht ablecken lassen, da Allergiker auf den Speichel empfindlich reagieren können
- Kleidung gründlich und regelmäßig waschen
Diese Behandlungsmöglichkeiten können bei einer Hundeallergie hilfreich sein:
Bestimmte Medikamente können für eine kurze Zeit die allergische Reaktion gegen Hunde verbessern. Sie sind nach Angaben der Allianz aber keine dauerhafte Lösung. Denn aus Symptomen wie Schnupfen, Husten und Konzentrationsstörungen kann auch eine chronische Bronchitis entstehen. Medikamente eignen sich deshalb am besten bei Allergikern, die bei einem Haushalt mit Hund zu Besuch sind, wie die Helvetia Versicherung erklärt.
Eine weitere Möglichkeit ist die Hypersensibilisierung. Diese wird bei einem Arzt durchgeführt, der das Immunsystem des Allergikers mit Allergenen ausreizt, indem sie zum Beispiel zu Beginn in geringen Dosen auf die Haut aufgetragen werden. Die Dosis wird mit der Zeit gesteigert, wodurch sich der Körper daran gewöhnt. Eine Hypersensibilisierung kann allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen und ist für Menschen, die bereits stark an Asthma leiden nicht geeignet. Zudem ist nicht sicher, ob man danach vollkommen allergiefrei ist.