Grill anschmeißen, Mahlzeit darauf platzieren und brutzeln lassen – um dann den besonderen Geschmack des Grillguts genießen zu können. So stellen sich gar nicht mal wenige Deutsche den perfekten Sommerabend vor.
Doch Grillen ist nicht immer gleich Grillen. Den Unterschied machen nicht nur die vorhandenen Gerätschaften aus, auch die gewählte Methode spielt eine entscheidende Rolle. Neben dem direkten Grillen hat auch das indirekte Grillen seine Fangemeinde. Dieser Text geht dem Phänomen auf den Grund.
Indirektes Grillen: Was steckt dahinter?
Laut dem Portalgrills.de wird das Grillgut beim indirekten Grillen im Gegensatz zur direkten Methode nicht direkt über der Hitzequelle auf den Grillrost platziert, sondern seitlich versetzt über der Glut. Nötig ist demnach ein Grill mit einem sauber schließenden, passgenauen Deckel. Dieser bleibt während des Vorgangs geschlossen. Die Temperaturen sollten niedrig und konstant gehalten werden, empfohlen wird die Nutzung eines Grillthermometers.
Der bekannte Grillhersteller Weber informiert, indirektes Grillen wird bei allem Grillgut angewandt, das länger als 30 Minuten benötigt, um gar zu werden. Als Beispiele werden Braten oder ganzes Geflügel genannt. Auch Steaks könnten nach dem direkten Anbraten so bis zur gewünschten Garstufe weitergegrillt werden. Verglichen wird die Methode des indirekten Grillens mit der Umlufthitze im Backofen: Es soll verhindert werden, dass das Grillgut durch direkte Hitze außen verbrennt, ehe es innen gar ist.
Indirektes Grillen auf dem Gasgrill: Was ist zu beachten?
Auf Gasgrills werden laut Weber beim indirekten Grillen einzelne Brenner abgestellt. Sind dann nur die äußeren Brenner aktiv, wandert das Grillgut in die Mitte des Rosts. Alternativ bietet es sich an, das Grillgut nicht direkt auf den Rost, sondern auf eine Stufe höher zu legen.
Indirektes Grillen auf dem Holzkohlegrill: Was ist zu beachten?
Soll auf einem Holzkohlegrill indirekt gegrillt werden, rät Weber dazu, die glühenden Kohlen seitlich zu verteilen respektive in "handelsübliche Kohlekörbe aus verzinktem Stahl" zu legen. Außerdem kommt eine Abtropfschale auf den direkt über den Flammen liegenden Rost, das Grillgut landet eine Etage höher.
Indirektes und direktes Grillen: Wie funktioniert es zusammen?
Wer nicht nur direkt oder indirekt grillen will, kann die 50/50-Methode anwenden. Dazu wird laut grills.de eine Hälfte des Grills direkt befeuert, um die Lebensmittel hier direkt zu grillen. Anschließend gart das Fleisch auf der anderen Hälfte indirekt fertig. Empfohlen wird dies etwa für Steaks oder größere Braten.
Wie Weber schreibt, werden bei der 50/50-Methode auf dem Gasgrill ein Brenner an der Seite und einer in der Mitte befeuert. Zum Garen wandert das Grillgut dann auf die Seite des abgeschalteten Brenners. Auf dem Holzkohlegrill wird auf dem unteren Rost zum Kohlekorb gegriffen, die glühende Kohle jedoch auf eine Seite geschaufelt und auf der anderen eine Abtropfschale platziert. Nach dem Anbraten über der Glut gart das Grillgut über der Aluschale weiter.
Grillen: Welche weiteren Methoden gibt es?
Neben dem direkten und dem indirekten Grillen listen Weber und grills.de noch weitere Grill-Methoden auf.
- 3-Zonen-Glut: ansteigende Glut in zwei bis drei Schichten aufeinanderhäufen, sodass sich am Rand eine starke Hitze entwickelt und zur Mitte abfallend eine indirekte oder schwache Hitzezone bildet
- Bulls Eyes: Teil der Glut mittig anordnen, den Rest in einem Ring drumherum
- Ring of Fire: glühende Kohle ringförmig am Kessel anordnen (auch für Pizza auf Holzkohle geeignet)
- Minion Ring: Kohle möglichst gleichförmig in einem zu dreiviertel geschlossenen Kreis am Grillrand anordnen, Briketts müssen sich berühren und zunächst glühen die Kohlen nur an einem Ende des Rings (Brenndauer von bis zu 20 Stunden, geeignet für Spare Ribs, Brisket oder Pulled Pork)
- Neuordnung von Kohle bei mehreren Gängen: Glut im Laufe des Grillvorgangs mehrmals neu anordnen, etwa mit Hilfe von Kohlekörben oder einem Holzkohlehalter