Mit einem Fischaufkleber auf dem Auto gibt man sich im Straßenverkehr als Christ zu erkennen. Doch woher kommt das Symbol und warum nutzt man einen Fisch? Diese Frage klären wir hier im Artikel.
Bedeutung: Diese Symbolik steht hinter dem Fischaufkleber
Im römischen Reich wurden Christen laut katholisch.de bereits unter Kaiser Nero um das Jahr 64 verfolgt. Auch Kaiser Decius ließ Christen zwischen 249 und 251 systematisch verfolgen. Ihnen drohte Zwangsarbeit oder sogar der Tod. Erst unter Kaiser Galerius, der im Jahr 311 das Toleranzedikt herausgab, wurde das Christentum als Religion anerkannt. Bis dahin mussten Anhänger ihren Glauben entweder ablegen, oder ihm im Geheimen nachgehen. In dieser Zeit etablierte sich der Fisch als Symbol, das es Christen ermöglichte, sich untereinander zu erkennen. Mit zwei Bögen konnte das Symbol ganz einfach in den Sand geschrieben werden – wobei diese Theorie sich nicht belegen lässt.
Doch auch das Wort an sich galt früher als Glaubensbekenntnis, denn Fisch heißt auf Griechisch Ichthys und aus den Anfangsbuchstaben lässt sich: "Jesus Christus - Gottes Sohn, Erlöser" bilden. Hier der Überblick:
- Iesous = Jesus
- Christos = Christus
- Theou = Gottes
- Yios = Sohn
- Soter = Erlöser/Retter
Obwohl der Fisch als Erkennungszeichen im Christentum dem Kreuz gewichen ist, hat er noch eine hohe symbolische Bedeutung und ist auch heute noch unter anderem auf Autos zu finden.
Fischaufkleber auf Autos: Weitere Bedeutungen des Symbols
Fische werden in der Bibel immer wieder erwähnt. Einerseits bei Geschichten über den reichen Fischfang, andererseits beim Frühmal, wo Jesus den Jüngern Fisch und Brot zubereitete. Außerdem hat Jesus seine Jünger zu "Menschenfischern" berufen. Im Evangelium nach Matthäus heißt es: "Und er sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen." Sie haben demnach den Auftrag andere Menschen zum Christentum zu konvertieren.
Im Lukasevangelium wird dies genauer ausgeführt: "Jesus sagte zu Petrus: ‚Fürchte dich nicht! Du wirst jetzt keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für mich gewinnen." Laut Pater und Autor Anselm Grün gilt die Geschichte vom reichen Fischfang als Berufungsgeschichte. Zusätzlich soll der frühchristliche Philosoph Klemens von Alexandrien den Fisch als "Symbol für die Gläubigen, die in der Taufe aus dem Meer der Bosheit gerettet wurden", gesehen haben, wie es im Artikel von Anselm Grün heißt.