zurück
Haustiere
Warum wedeln Hunde eigentlich mit dem Schwanz?
Sind sie fröhlich und wollen spielen oder angriffsbereit und unter Spannung? Der Schwanz des Hundes zeigt in welcher Stimmung er ist.
Herbst.jpeg       -  Die Stimmung eines Hundes können Hundebesitzer unter anderem an seinem Schwanz, auch Rute genannt, ablesen.
Foto: Uwe Zucchi, dpa | Die Stimmung eines Hundes können Hundebesitzer unter anderem an seinem Schwanz, auch Rute genannt, ablesen.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 11.03.2024 08:58 Uhr

Hunde zeigen auf unterschiedliche Art und Weise, wie sie sich fühlen. Ein Anhaltspunkt, an dem Hundebesitzer die Gemütslage ihres Hundes ablesen können, ist unter anderem der Schwanz, der auch Rute genannt wird. Doch in welchen Situationen wedeln Hunde eigentlich mit dem Schwanz? 

Das sagt das Schwanzwedeln über deinen Hund aus

Hunde drücken durch das Wedeln mit ihrem Schwanz aus, wie sie sich fühlen. Dabei wird das Schwanzwedeln häufig als allgemeine Fröhlichkeit fehlinterpretiert. Hunde können durch ihre Rute aber so viel mehr Emotionen ausdrücken. Hundetrainerin Saskia Katharina Siebel erklärt die verschiedenen Positionen der Rute wie folgt: 

  • Hält der Hund seine Rute als Verlängerung der Wirbelsäule in waagerechter Position locker vom Körper weg, ist es ein Anzeichen, dass der Hund entspannt und aufmerksam ist. Seine Stimmung ist gelassen und ausgeglichen.
  • Der Hund zeigt, dass er positiv erregt ist, wenn seine Rute mit großer Schwingweite und schnellen Bewegungen hin und her schwingt. Der Rutenansatz ist dabei locker und nicht angespannt. Häufig bewegt sich die Hüfte.
  • Ist die Rute hoch aufgestellt, gerade und angespannt mit einer geringen Schwingweite, ist der Hund bereit für eine Konfrontation mit seinem Gegenüber. Seine selbstsichere und aktive Haltung wird auch als Warnung angesehen.
  • Befindet sich die Rute in waagerechter Position in Verlängerung der Wirbelsäule ohne gleichzeitige Bewegung der Hüfte, befindet sich der Hund in Alarmbereitschaft und ist generell angespannt. Dabei drücken Hunde häufig ihre Vorderbeine durch und ihr Gewicht verlagert sich nach vorne. Wird der Hund in dieser Situation zu Kontakt mit anderen Hunden gezwungen, ist ein Angriff sehr wahrscheinlich.
  • Ist die Rute hoch aufgestellt und schwingt mit langsamen Bewegungen, kann es ein Anzeichen sein, dass der Hund nervös ist und sich in einem Konflikt mit seinen Emotionen befindet. Je nachdem, welche Reaktion der gegenüberstehende Hund zeigt, ist ein Rückzug, aber auch ein nach vorne gehen des Hundes möglich.
  • Befindet sich die Rute unter dem Körper, ist der Hund unsicher oder ängstlich.
  • Befindet sich die Rute tief zwischen den Beinen des Hundes in Kombination mit leichtem Wedeln, ist der Hund sehr angespannt. Wird er in dieser Situation zum Kontakt mit anderen Hunden gezwungen, kann er beißen oder knurren.

Wichtig zu beachten ist, dass die Anatomie der verschiedenen Hunderassen unterschiedlich ist und deshalb die Haltung der Rute sich auch unterscheiden kann. So tragen Windhunde ihre Rute von Natur aus sehr tief zwischen den Beinen, ohne dass es ein Anzeichen für Angst bei ihnen ist. Genauso tragen Beagle oder verschiedene Terrier ihre Rute sehr hoch. Auch das ist bei ihnen kein Anzeichen dafür, dass sie dauerhaft Konfrontationen suchen.

In diesen Situationen wedeln Hunde mit dem Schwanz mehr nach rechts oder links

Italienische Forscher haben im Jahr 2013 herausgefunden, dass Hunde in verschiedenen Situationen in unterschiedliche Richtungen mit ihrer Rute wedeln. So wedeln sie eher nach rechts mit ihrer Rute, wenn die linke Gehirnhälfte aktiviert wird. Das ist nach Angaben der italienischen Forscher von der Universität Trento, die ihre Ergebnisse im Fachmagazin Current Biology veröffentlichten, der Fall, wenn der Hund Reize für Annäherungstendenzen erhält. Das kommt vor, wenn der Hund zum Beispiel seinen Besitzer wieder sieht

Die Rute schwingt eher nach links aus, wenn die rechte Gehirnhälfte aktiviert wird. Das kommt vor, wenn der Hund sich am liebsten zurückziehen möchte, wie wenn er zum Beispiel einen feindlich auftretenden anderen Hund begegnet. 

Die Forscher haben zudem noch untersucht, ob Hunde auf das unterschiedliche Schwanzwedeln reagieren. Dafür haben 43 Hunde Filme gezeigt bekommen, in denen Hunde mit ihrer Rute entweder nach links, rechts oder gar nicht wedeln. Hunde sind in dieser Untersuchung unruhiger geworden, wenn sie Aufnahmen gezeigt bekommen haben, in denen Hunde nur nach links mit ihrer Rute wedelten. Der Puls der Hunde ist in diesen Situationen teilweise doppelt so hoch gewesen wie der Ruhepuls. Haben die Hunde stattdessen Aufnahmen gezeigt bekommen, in denen Hunde mit ihrer Rute nach rechts wedelten, sind sie ruhig geblieben. Hat sich die Rute in den Filmen gar nicht bewegt, erhöhte sich die Stressreaktion der Hunde ebenfalls, da eine ruhige Rute kein positives Signal zeige. 

Übrigens: Ob Hunde Äpfel, Bananen, Paprika, Tomaten oder Mandarinen und Orangen essen dürfen. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gelassenheit
Hunderassen
Windhunde
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen